Fast vollzählig war der Kader des VfL Bochum, als Thomas Reis am Dienstagmorgen zum medienöffentlichen Training bat. Lediglich Jürgen Locadia fehlte angeschlagen. Christopher Antwi-Adjei absolvierte eine individuelle Laufeinheit.
Dagegen nahm Simon Zoller vollständig am Teamtraining teil. Der 30-Jährige war seit dem fünften Spieltag mit einem Kreuzbandriss ausgefallen und kämpft für die Partie gegen Bayer Leverkusen am Sonntag (10. April, 15:30 Uhr) um einen Kaderplatz. „Für jeden Spieler, den ich mitnehme, muss ich einen zu Hause lassen. Armel Bella-Kotchap wird zurückkommen und auch Danny Blum ist eine Woche weiter“, sagte Reis mit Blick auf Zollers Aussichten. Zunächst gelte es zu schauen, wie der Angreifer das Training verkrafte. Weniger gut sieht es dagegen für Locadia aus. „Leverkusen wird noch eng. Danach dürfte es aber wieder funktionieren“, schätzte Reis.
Mit der Werkself kommt eine spielstarke Mannschaft mit Champions-League-Ansprüchen ins Ruhrstadion. Am vergangenen Spieltag siegte Leverkusen ohne die verletzten Stammspieler Florian Wirtz und Jeremie Frimpong mit 2:1 gegen Hertha BSC.
Der VfL kommt mit dem Rückenwind eines 2:1-Erfolges bei der TSG 1899 Hoffenheim und mit einer Spielidee, die auch gegen die Werkself greifen könnte. Mit einem kompakten, aggressiven Mittelfeld war es den Bochumern gelungen, die TSG nur selten ins Spiel kommen zu lassen und immer wieder Konter zu setzen. „Wir wollten sie in allen Bereichen anlaufen und haben praktisch mannorientiert gespielt.“
Ob das auch gegen Bayer eine Option sein könnte, ließ Reis aber noch offen. „Gegen das Leverkusener 4-2-3-1 würden wir offensiv mit zwei Achtern dann schon wieder im 4-3-3 pressen. Wir schauen, was letztendlich passt und werden die beste Elf auf das Feld schicken.“
Reis eröffnet Konkurrenzkampf in der Abwehr
Dabei muss der 48-Jährige auch wieder schwere Entscheidungen in der Defensive treffen. Dort hatte sich neben Maxim Leitsch zuletzt wieder Armel Bella-Kotchap festgespielt. Weil beide aber zuletzt fehlten, durfte Erhan Masovic ran. Wie schon in der Hinrunde machte der Serbe seine Sache gut. „Der Konkurrenzkampf in der Defensive ist eröffnet. Ich habe da noch keine Entscheidung getroffen.“
Die Leistungsdichte ist an vielen Punkten des Kaders hoch, doch Reis sieht auch noch Verbesserungspotenzial. „Die Spieler müssen noch mehr miteinander reden. Wir stehen noch zu häufig im leeren Raum und laden den Gegner zu Torchancen ein“, monierte er. „Außerdem wollen wir physisch noch zulegen, ohne dabei aber die Dynamik zu verlieren“, sagte Reis. Deshalb bat er seine Spieler nach der Einheit auf den Platz auch noch in den Kraftraum.