Dass der VfL Bochum den dominanten, offensiven Powerfußball aus der Zweitliga-Meistersaison gegen die wenigsten Bundesligateams auf den Rasen bekommen würde, war den Allermeisten im Vorfeld der Saison klar. Der zweitgünstigste Kader der Liga würde auch und vor allem über Kampf, Leidenschaft und Einstellung kommen müssen, was in den ersten 26 Saisonspielen auch gelungen ist. Als Tabellenelfter mit 32 Punkten ist der VfL auf dem besten Weg zum Klassenerhalt.
Die körperliche Spielweise schlägt sich auch eindeutig in den Statistiken nieder. Mit 319 Fouls am Gegner liegen die Bochumer im ligaweiten Vergleich, gemeinsam mit dem VfL Wolfsburg, auf Platz zwei. Nur der 1. FSV Mainz 05 hat noch öfter Foul gespielt: 326 Mal - in 24 Spielen.
Polter und Losilla foulen am meisten, kommen aber oft davon
In der individuellen Foulstatistik nehmen die Bochumer gar zwei Podiumsplätze ein. Sebastian Polter ist mit 50 geahndeten Vergehen der Spieler, der in dieser Saison die meisten Fouls begangen hat. Direkt hinter Union Berlins Rani Khedira (44) folgt mit 40 Foulspielen schon VfL-Kapitän Anthony Losilla.
Bemerkenswert ist dabei, dass beide Bochumer noch weit von einer Gelb-Sperre entfernt sind. Polter sah erst zwei, Losilla als defensiver Mittelfeldspieler nur drei Gelbe Karten. Zum Vergleich: Khedira hat bereits sechs Verwarnungen kassiert - mehr als die beiden zusammen.
Genau wie Polter und Losilla hält sich die gesamte Bochumer Mannschaft mit Karten zurück. In der von "transfermarkt.de" geführten Fairnesstabelle belegen die Bochumer mit 45 Gelben und einer Roten Karte, sowie einmal Gelb-Rot, den achten Platz. Die unfairste Mannschaft, Verwarnungen für Handspiele und alle weiteren Vergehen eingerechnet, ist demnach Bayer Leverkusen - die mit 262 Fouls am Gegner als Mannschaft ligaweit jedoch die viertwenigsten begeht. Der VfL Bochum bewegt sich deutlich häufiger am Rand der Legalität, stellt es jedoch zumeist clever an.