Am Ende war es ein verdienter Heimsieg für Eintracht Frankfurt gegen den VfL Bochum, die ersten Heimpunkte für die SGE in diesem Kalenderjahr.
Soweit hätte es allerdings gar nicht kommen müssen. Das fand auch VfL-Trainer Thomas Reis, der von einer „unnötigen Niederlage“ sprach. „Sehr, sehr ärgerlich. Ich weiß gar nicht, wie ich das einschätzten soll“, sagte er im Anschluss auf der Pressekonferenz.
Der 48-Jährige gestand zwar ein, dass die SGE in Führung hätte gehen können – Daicha Kamada verpasste nach zwei Minuten knapp. Danach aber fanden die Gäste immer besser in die Partie und gingen sogar nach einem Freistoß durch Sebastian Polter in Führung (19.).
Es war die Phase, in der die Bochumer immer mehr Kontrolle hatten, Reis sah seine Mannschaft „taktisch gut“ agieren. Denn sie beschäftigte die Hausherren, ließen wenig Chancen zu. Im Gegenteil. „Wir haben eine hundertprozentige Chance, da müssen wir das 2:0 machen.“ Gerrit Holtmann, der Danny Blum aufgrund von Wadenproblemen nach dem Aufwärmen vertrat, hatte quer in die Mitte gelegt, wo Takuma Asano völlig freistehend SGE-Keeper Kevin Trapp anschoss. „Dann kriegst du vielleicht auch mehr Ruhe rein“, ärgerte sich Reis.
Stattdessen wurde die Eintracht kurz vor der Pause immer stärker, der VfL – ohne Dreiviertel der Stamm-Viererkette - immer unsicherer und ließ nach dem Seitenwechsel binnen acht Minuten zwei Gegentore zu. Sowohl beim Eigentor von Erhan Masovic (46.) als auch beim 2:1 durch Kamada (52.) hatten die SGE-Außen zu viel Platz.
Der VfL hatte endgültig die Ordnung verloren. „Das darf nicht passieren, dass man die SGE so spielen lässt“, sagte Reis, der es so lange wie möglich „ausnutzen“ wollte, dass Frankfurt erst am Donnerstag in der Europa League Körner ließ. „Wir hätten sie aktiver nerven müssen in diesen zehn Minuten, das haben wir nicht getan“, fügte er an.
Eine richtige Aufholjagd der Gäste gab es nicht. „Wir waren im letzten Drittel körperlich unterlegen, ließen uns wegdrücken und kamen nicht zielstrebig zum Torschuss“, klagte Reis. Nach sage und schreibe 30 Minuten ohne Abschluss hatte in der 90. Minute plötzlich der eingewechselte Christopher Antwi-Adjei das 2:2 auf dem Fuß und vergab.
Das Ergebnis „geht in Ordnung“ gestand Reis. Frustriert war er aber dennoch. „Es gab Phasen, in den wir ein positiveres Ergebnis hätten erzielen können.“