Nach dem 5:1-Erfolg über den SC Freiburg sorgte Borussia Dortmunds Stürmer Erling Haaland im Interview für Aufsehen. Der Norweger fühle sich von den BVB-Verantwortlichen zu einer Entscheidung über einen möglichen Verbleib gedrängt. Bei den BVB-Bossen sorgte das für Verwunderung.
Am Sonntagmorgen äußerte sich auch Sebastian Kehl, Leiter des Lizenzbereichs, im „Doppelpass“ zum Thema Haaland. „Ich war ehrlich gesagt ein bisschen überrascht über die Aussagen, die Erling getätigt hat. Dass das noch mal für Aufruhr sorgt, ist klar, weil diese Personalie extrem polarisiert“, erklärte der Ex-Profi.
„Drängen ihn überhaupt nicht“
Aus Sicht von Kehl, der sich aktuell in Selbstisolation befindet, habe der BVB sich absolut korrekt verhalten. „Natürlich werde ich die Möglichkeit in den nächsten Tagen nutzen, um darüber zu sprechen, was ihn gerade bewegt und wieso er nach einem 5:1-Sieg darauf kommt, dieses Thema so zu platzieren und so stark von Druck zu sprechen. Das habe ich bei ihm ehrlich gesagt nicht wahrgenommen und in diese Richtung drängen wir ihn auch überhaupt nicht.“
„Wie soll ich denn bitte meine Kaderplanung vorantreiben, wie sollen wir uns gemeinsam darüber Gedanken machen, wie wir einen Erling Haaland ersetzen, wenn wir nicht ab einem gewissen Zeitpunkt eine Tendenz mitbekommen.“
Sebastian Kehl
Trotz aller Überraschung zeigte der Zorc-Nachfolger auch Verständnis für Haaland. „Im Grunde genommen ist doch klar, dass bei dem Jungen auch irgendwann mal der Hals voll ist und er sagt: „Mich kotzt das hier alles an! Ich habe keine Lust ständig dieses Thema zu hören und will einfach nur Fußball spielen.“ Das kann ich grundsätzlich total nachvollziehen.“
Kehl verlangt Planungssicherheit
Allzu lange wollen die BVB-Bosse allerdings nicht auf ihren Superstar warten. „Wie soll ich denn bitte meine Kaderplanung vorantreiben, wie sollen wir uns gemeinsam darüber Gedanken machen, wie wir einen Erling Haaland ersetzen, wenn wir nicht ab einem gewissen Zeitpunkt eine Tendenz mitbekommen. Das ist legitim und superprofessionell.“
Der 41-Jährige fuhr fort: „Wir müssen uns auf verschiedene Szenarien vorbereiten. Ich will im Sommer nicht dastehen, wenn Erling Haaland irgendwann Richtung April, Mai auf die Idee kommt seine Entscheidung mitzuteilen, und dann womöglich auf dem Markt Schwierigkeiten haben unseren Ambitionen auch in der kommenden Saison nachzugehen. Daher wird Erling auch verstehen müssen, dass wir zu einem gewissen Zeitpunkt an einen Tisch kommen und gemeinsam und sehr offen darüber sprechen in einem sehr vernünftigen Rahmen, denn wir haben ein sehr gutes Verhältnis“, bekräftigte Kehl.
Auch die Hoffnung auf einen Verbleib habe Kehl noch nicht aufgegeben „Das hat sich nicht geändert. Ich glaube, es gibt weiterhin einige Gründe, warum es auch für Erling Haaland hier bei Borussia Dortmund zumindest für ein weiteres Jahr eine Zukunft gäbe. Wir sind ambitioniert und wollen am Ende auch Titel erreichen.“