Fünf Siege aus den vergangenen sieben Spielen - der VfL Bochum ist so etwas wie die Mannschaft der Stunde in der Bundesliga. Der Aufsteiger ist längst in der Liga angekommen, nach mehreren Heimsiegen klappte es nun in Augsburg auch endlich mal wieder auf fremden Terrain. 19 Punkte sind ein hervorragender Zwischenwert für die Mannschaft von Thomas Reis.
Nicht wegzudenken aus dem Bochumer Team ist auch in diesem Jahr wieder Anthony Losilla. Seit 2014 schnürt der Franzose seine Schuhe für den VfL, über die Jahre entwickelte er sich immer mehr zum Mister Zuverlässig und schließlich zum VfL-Kapitän. Im vergangenen Sommer folgte mit dem Aufstieg die Krönung seiner Karriere - denn Losilla hatte zuvor noch nie erstklassig gespielt. Doch wer dachte, im Alter von 35 Jahren käme der Routinier hier so langsam an seine Grenzen, sieht sich längst getäuscht.
Losilla ist unverzichtbar
Auch im Oberhaus ist Losilla für Reis unverzichtbar. Der defensive Mittelfeldspieler hat noch einmal einen Sprung gemacht und in der bisherigen Saison erst 33 Minuten verpasst. Das hat selbst sein Trainer in dieser Form so nicht kommen sehen. "Ich habe nicht gedacht, dass es bei ihm so gut läuft", gestand der 48-Jährige am Mittwoch in einem Live-Talk der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). "Er hat sich noch einmal entwickelt und hält seine Position nun besser, wodurch er der Mannschaft noch mehr helfen kann. Das ist sensationell", sprach Reis in höchsten Tönen von Losilla.
Losilla hielt zuletzt häufig den beiden Achtern Elvis Rexhbecaj und Eduard Löwen den Rücken frei. Sie kamen ebenfalls im Sommer - wie auch Spieler wie Takuma Asano, Konstantinos Stafylidis oder Sebastian Polter, die eine immer wichtigere Rolle im Bochumer Spiel einnehmen. "Es war klar, dass das nicht von heute auf morgen funktioniert. Aber mittlerweile spielen die meisten Neuzugänge von Beginn an, so dass wir auch in der Breite einen Kader haben, wo wir oft gut nachlegen können", erklärte Reis einen weiteren Grund für den gegenwärtigen Aufschwung.
Mit langen Bällen gegen Dortmund zum Erfolg?
Der soll möglichst auch am Samstag (15.30 Uhr) im Derby gegen Borussia Dortmund anhalten. "Wir wollen auch da mutig sein und nicht in Ehrfurcht erstarren. Auch wenn der BVB ein Top-Team hat, mit vielen jungen Spielern, die bereits eine wahnsinnige Entwicklung gemacht haben." Insbesondere geht Bochums Trainer von einem stark pressenden Gegner aus - und gab schließlich auch schon mal einen Einblick, in eine eigene mögliche Spielweise: "Lange Bälle werden sicher nicht verboten sein."