Der VfL Bochum kommt in der Fremde - was die Ergebnisse angeht - noch auf keinen grünen Zweig. Doch in Leverkusen schien sich viel gegen den VfL verschworen zu haben.
Sportlich analysierte VfL-Trainer Thomas Reis nach dem Spiel: "Im Endeffekt kann ich meiner Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Ich habe schon vor der Partie gesagt, dass bei uns eine Entwicklung zu sehen ist, auch auswärts. Wir haben versucht, dem Druck standzuhalten, weil wir wussten, dass Bayer ein unfassbares Umschaltspiel hat. Das hat man in vielen Situationen gesehen. Der einzige Kritikpunkt an meinen Jungs ist der, dass wir am Anfang im Mittelfeld zu viel ohne Mann rumgelaufen sind, da haben wir es Leverkusen etwas einfach gemacht. Unsere Umschaltmomente müssen wir noch besser nutzen und bei allem Respekt denke ich, dass ein Zähler für uns nicht unverdient gewesen wäre."
Nach dieser Analyse ging es in der Pressekonferenz nach der Begegnung aber fast nur um zwei Szenen, die die Gemüter erregten. Auch Reis fand: "Es ist schade, dass zwei Entscheidungen gegen uns waren, denn dann hätte die Partie auch kippen können."
Szene eins, die angesprochen wurde: Bochums Christopher Antwi-Adjei wurde von Leverkusens Jonathan Tah im Strafraum zu Fall gebracht. Der VAR griff ein, die Szene wurde im Kölner Keller sogar überprüft, doch nachdem Schiedsrichter Daniel Schlager die Bilder sah, blieb er bei seiner Entscheidung. Kein Elfmeter, außer ihm sahen das alle anders. Selbst Tah, der erklärte bei Sky: "Wir haben Glück gehabt. Den Elfer hätte man geben können.“
Auch Leverkusens Trainer Gerardo Seoane stimmte ein: "Ich kann mich anschließen, das sind Interpretationsspielräume vom Schiedsrichter, die diesmal auf unserer Seite waren. Man hätte bei beiden Situationen auch anders entscheiden können, da hatten wir das Glück."
Szene 2: Leverkusens Jeremie Frimpong foulte Elvis Rexhbecaj und kam mit Gelb davon. Reis war bedient: "Ich unterstelle dem Spieler keine Absicht, er kommt zu spät. Aber wir wurden belehrt, dass eine offene Sohle eine andere Karte nach sich zieht. Der Schiedsrichter hat das anders bewertet, aber noch gravierender war für mich die Elfmetersituation. Das schaut man sich im Kölner Keller nochmal an, leider wurde es nicht so geahndet, wie wir uns das gewünscht hätten."