Torwart Manuel Riemann vom VfL Bochum hat eine gute Vorstellung davon, wie sein verstorbener Großvater auf den verschossenen Elfmeter beim Sieg gegen Hoffenheim (2:0) reagiert hätte. „Wenn du als Torwart von ganz hinten nach vorne läufst, um den Elfmeter zu schießen, dann solltest du auch treffen. Wenn mein Opa das gesehen hätte, hätte ich einen richtigen Anschiss bekommen“, sagte Riemann der „Sport Bild“ (Mittwoch).
„Einen Elfmeter so über das Tor zu schießen - da hätte er mit mir geschimpft. Ganz sicher.“ Riemanns Großvater war ebenfalls Profi-Fußballer. In den 1960er Jahren spielte Hans Humpa als Verteidiger für 1860 München in Deutschland höchster Spielklasse. Er war einer der größten Förderer auf Manuel Riemanns Weg zum Profi, in einst sogar Jugendtrainer des heutigen Bochumers war. „Er hat mich nie gebremst. Opa war zu 100 Prozent von mir überzeugt“, sagte Riemann nun.
Bochums Torwart Manuel Riemann ist sicher: "Opa schaut von oben zu und ist stolz"
Dass es der Enkel bis in die Bundesliga schafft, davon war Humpa schon früh überzeugt. „Ich bin ja schon sehr überzeugt von mir, aber Opa war noch überzeugter“, erinnert sich Riemann. „Er hat mich einige 100.000 Kilometer durch Deutschland gefahren. Er war immer da für mich.“
Im Alter von 81 Jahren ist Hans Humpa im März dieses Jahres verstorben – das erste Bundesligaspiel seines Enkels konnte er also nicht mehr miterleben. Doch Riemann ist sicher: „Mein Opa schaut von oben zu und ist stolz.“
VfL Bochum und Manuel Riemann in der laufenden Saison schon fünfmal ohne Gegentor
In der Bundesliga verpasste Kapitän Manuel Riemann in der laufenden Bundesligasaison noch keine Minute. Starke fünfmal blieb der Torwart in seinen elf Einsätzen ohne Gegentor – Ligaspitze zusammen mit Koen Casteels vom VfL Wolfsburg. Auch weil Riemann bislang ein starker Rückhalt für den Revier-Klub ist, sind die Bochumer ordentlich in die Saison gestartet. Als Aufsteiger konnte der VfL drei der vergangenen vier Ligaspiele gewinnen und steht in der Tabelle auf Rang zwölf.