Belgien ist bei dieser Europameisterschaft ein ganz heißer Kandidat für den Titel. Und dass es so ist, liegt vor allem an den drei Dortmundern im belgischen Mittelfeld. Das BVB-Trio um Thomas Meunier, Axel Witsel und Thorgan Hazard brachte die Belgier mit irrsinnig starken Leistungen ins Viertelfinale gegen die hochfavorisierten Italiener.
Hazard erzielte beim 1:0-Achtelfinalerfolg gegen den Titelverteidiger Portugal mit einem wahren Traumtor sogar den Siegtreffer. Der wichtigste seiner Karriere, wie er im Anschluss sagte. Ein wahrer Cristiano-Ronaldo-Treffer, wie er später auch zu hören bekam. „Ich habe einfach mein Glück versucht, es könnte traumhafter nicht sein“, sagte der „Man of the Match“ hinterher.
Das hätte auch Hazards Gegenpart auf der anderen Seite Meunier sein können. Der Rechtsaußen hatte nur wenige Minuten vorher mit einem Außenristschlenzer die große Gelegenheit zum 1:0 und überzeugte auch in der zweiten Halbzeit mit seinem Einsatz.
Hazard und Meunier konnten beim BVB zuletzt nicht überzeugen
In der Verfassung können sich vor allem die BVB-Fans auf die kommende Saison freuen. Hazard stand auf den Außenbahnen in der vergangenen Spielzeit eher im Schatten der deutlich jüngeren Jadon Sancho oder Giovanni Reyna. Auch aufgrund von Verletzungen kam Dortmunds Nummer zehn nur auf 16 Einsätze (ein Tor, drei Vorlagen). Meunier gilt bisher sogar als Enttäuschung. Seit seinem Wechsel im vergangenen Jahr halbierte sich sein Marktwert. Am Saisonende verlor er sogar seinen Stammplatz.
Nur Axel Witsel ist bisher über jeden Zweifel erhaben. Wie wichtig der Lockenkopf für die Belgier ist, zeigt sich schließlich schon daran, dass er trotz eines Achillessehnenrisses im Januar überhaupt nominiert wurde. Doch der 32-Jährige kämpft und lenkt im belgischen Zentrum, als hätte er keine Pause gehabt.
So oder so, wenn einer die Qualität besitzt, die derzeit hochfavorisierten Italiener aus dem Turnier zu werfen, dann der Weltranglisten-Erste, hat man das Gefühl. Und das hat auch Keeper Thibaut Courtois: „Italien wird auch schwierig werden, aber wir haben bewiesen, dass wir bereit dafür sind.“