Er konnte einem phasenweise fast schon leid tun. Egal wie sehr sich Henrikh Mkhitaryan in der letzten Saison bemühte, es sollte einfach nicht laufen für den 26-jährigen Armenier, der im Sommer 2013 für stolze 27 Millionen Euro nach Dortmund gewechselt war. Genau diese enorme Summe wurde ihm stets unter die Nase gerieben, als es nicht lief. Von den Rängen des Signal Iduna Parks gab es fast regelmäßig Pfiffe und Beschimpfungen für den offensiven Mittelfeldspieler.
Über das Leistungsvermögen des 51-fachen armenischen Nationalspielers bestand nie ein Zweifel. Nur glaubten nicht viele daran, dass er sein großes Potential regelmäßig abrufen kann. Vor allem vor dem gegnerischen Tor haperte es ganz gewaltig. Mkhitaryan wurde als Chancentod verschrien und auch sein Verbleib in Dortmund war alles andere als sicher.
Unter Thomas Tuchel scheint ihm jedoch endlich der Schritt aus der Krise gelungen zu sein. Wie verwandelt agierte er in den bisherigen vier Pflichtspielen und auch vor dem Tor klappt es nun. Zwei Treffer erzielte er gegen die Fohlen, ein weiterer wurde ihm unberechtigterweise vom Schiedsrichter aberkannt. Nach einer überragenden Vorstellung gab es Szenenapplaus von den Rängen. Den Kredit, den er aufgrund seiner blassen und zum Teil uninspirierten Leistung längst verspielt hatte, hat er vorerst wieder zurückgewonnen.
Das freut vor allem auch die Verantwortlichen der Schwarz-Gelben, die ihm in der letzten Saison den Rücken gestärkt haben. Ein großes Lob gab es nach der Gladbach-Gala von Manager Michael Zorc. "Micky hat ja auch in der Vergangenheit schon gute Spiele abgeliefert. Aber er ist jetzt in einer überragenden Verfassung, er spielt sehr befreit, gelöst und selbstbewusst auf. Ich hoffe, dass es so weitergeht."