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BOCHUM: Ansgar Schwenken blickt zurück und nach vorn
"Abstieg wäre der GAU gewesen"

BOCHUM: Ansgar Schwenken blickt zurück und nach vorn
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Mit Tabellenplatz acht erreichte der VfL Bochum eine der besten Platzierungen in seiner Erstligageschichte. Doch ebenso wichtig wie der sportliche Erfolg ist der wirtschaftliche. Deshalb sprach RevierSport eineinhalb Wochen nach dem Saisonende mit Finanzvorstand Ansgar Schwenken über die wichtigsten Zahlen der vergangenen Saison und über die Planungen für die Spielzeit 2007/08. Nach einem einwöchigen Kurzurlaub auf Fuerteventura freut sich Ansgar Schwenken jetzt schon auf die kommende Spielzeit.

Die Schlagzeilen der Bundesliga gehören derzeit anderen. Beim VfL ist es ruhig, verdammt ruhig.

Ich sehe das positiv. Da können wir wenigstens vernünftig arbeiten.

Ein kurzer Ausflug in den sportlichen Bereich sei gestattet. Heißt das Ziel wieder Klassenerhalt? Das ist für uns immer vorrangig. Aber wenn der Kader komplett zusammen gestellt ist, werden wir sicher eine konkretere Zielsetzung formulieren. Wie fällt ihr sportlicher Rückblick aus? Das Resümee "Ende gut, alles gut" ist nicht nur eine Worthülse. Wir haben nach holprigen Starts in die Hin- und Rückrunde eine insgesamt gute Saison gespielt, die mit einem überragenden Platz acht endete.

Kommen wir zum wirtschaftlichen Teil der Saison. Wurde der Zuschauerschnitt von 23.500 erreicht? Mit 24.422 Besuchern haben wir sogar ein kleines Plus gemacht. Wie steht es mit den kalkulierten TV-Geldern?

Wir haben in der TV-Berechnungstabelle genau den Platz belegt, den wir vorher errechnet hatten. Wir wollten Cottbus und Aachen hinter uns lassen. Genau das ist uns geglückt.

Und wie zahlt sich der Klassenerhalt aus?

Wir haben eine Katastrophe verhindert. Uns hätten im Etat bei einem erneuten Abstieg 15 Millionen Einnahmen gefehlt.

Wie sehen die Planzahlen aus für die kommende Spielzeit?

Wir planen mit einem Etat von 34 Millionen Euro, 14 Millionen davon sind für die Gehälter der Mannschaft und des Trainerstabes. Wir kalkulieren abermals mit 23.500 Besuchern pro Heimspiel.

Und was hat sich an der Sponsorenfront getan?

Durch den Wechsel des Ausrüsters von nike zu umbro haben wir uns wirtschaftlich leicht verbessert. Alle Partner sind geblieben, mit den Top-Partnern Hasenkamp, Karabalta und mercure stehen wir vor einer Vertragsverlängerung.

Was geschieht mit den Einnahmen aus dem Gekas-Transfer (geschätzte 4 Millionen Euro)? Wir sind bereit, sie in sportliche Qualität zu investieren. Zum einen in Ablösesummen, zum anderen aber auch, um die Qualität im Jugend- und Amateurbereich zu verbessern.

Der VfL Bochum hat seine Eintrittspreise leicht erhöht. Welchen Grund gibt es dafür?

Wir passen uns den allgemeinen Preissteigerungen an. So haben wir zum Beispiel die Mehrwertsteuer-Erhöhung von drei Prozent zu berücksichtigen. Ich denke, die Steigerung ist angemessen, liegt im Schnitt unter fünf Prozent. Damit liegen wir mit unseren Preisen weiterhin im untersten Bereich aller Erstligisten. Darüber hinaus bieten wir jetzt für die Mitglieder des Kids-Club im Familienblock Sitzplätze für Kinder zum Preis von fünf Euro an. Wie ist der Dauerkartenverkauf angelaufen?

Da an unsere Stammkunden die Briefe erst in diesen Tagen heraus gegangen sind, stellen wir einen regen Zuspruch von Neukunden fest. Deshalb bin ich optimistisch, dass wir die 10.000er-Marke überschreiten werden.

Ein VfL-Fan beklagte sich in einem offenen Brief darüber, dass es falsch wäre, den Dauerkartenverkauf zu starten, bevor der Kader feststehen würde. So wisse der Kunde ja nicht, was ihn erwartet.

Ich gehe davon aus, dass im letzten Jahr, wenn wir mit "Namen" wie Epalle, Yahia, Gekas oder Drobny für ein Abo geworben hätten, überhaupt keine Tickets mehr in den freien Verkauf gelangt wären. Aber ernsthaft, man sollte den sportlich Verantwortlichen etwas Vertrauen entgegen bringen, dass sie wieder eine ordentliche Truppe auf die Beine stellen. Aber das dauert und dauert...

Da wir kein Geld zu verschenken haben, nehmen wir uns genug Zeit für eine vernünftige Auswahl. Je sorgsamer diese im sportlichen und charakterlichen Bereich ist, um so größer ist die Trefferquote.

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