Und das selbst dann, wenn die Niederlage etwas zu hoch ausgefallen ist. Aber Zuschauer, die schon nach dem 1:3 scharenweise die Arena verlassen? Nein, da lässt der sonst so diplomatische Vereinsboss die vor Wut geballte Faust nicht in der Tasche: „Das hat mich maßlos geärgert. Wir brauchen die Fans, die zu unserem Verein stehen und nicht jene, die abhauen, weil sie schneller zur Bahn kommen wollen.“
Als mit dem 1:3 durch Andre Schürrles zweiten Treffer des Tages die Entscheidung gefallen war, hatten etliche Zuschauer die Plätze verlassen und waren durch die Ausgänge geströmt. „Ein paar tausend“ hatte Frymuth ausgemacht, die von den meisten anderen Fans und von der Südtribüne mit dem trotzigen Sprechchor „Wir sind Fortunen – und ihr nicht“ verabschiedet wurden. Mannschaftskapitän Andreas Lambertz hatte das auf dem Feld indes nicht wahrgenommen: „Da hatten wir nach dem 1:3 gerade ganz andere Probleme und waren enttäuscht genug vom Geschehen auf dem Rasen. Ich kann mich nicht auch noch damit beschäftigen, wer im Stadion bleibt und wer nicht.“
Ohne Spektakel bleiben die Zuschauer nicht
Die Verantwortlichen des Bundesligisten scherte das aber. Vielleicht befördert durch die Erkenntnis, dass die sympathisch-familiäre Anmutung des Klubs durch den Aufstieg in die bundesweite Beachtung immer weiter zurückgedrängt wird. Das Spektakel war vorbei, die Zuschauer wollten nicht mehr. Ganz einfach, oder? Frymuth machte das wütend: „So schön ein ausverkauftes Haus auch ist: Dieses Verhalten geht gar nicht.“
Dass die überwältigende Mehrheit der Zuschauer seiner Meinung war und der Mannschaft nach der klaren Pleite im Westderby tröstenden Beifall gespendet hatte, nahm der Fortuna-Präsident wohl wahr: „Genau so muss es sein: Wir müssen alle gemeinsam die Mannschaft unterstützen und alles geben, damit wir uns auch nach dem 34. Spieltag auf ein weiteres Bundesligajahr freuen dürfen.“ Und wenn es aus sportlichen Gründen nicht klappt, dann wird Frymuth das sicher eher anerkennen können.