BVB: Kuba und "Lewy"

Wie Hund und Katze

Diesmal stehen aber nicht die sportlichen Leistungen der besten Fußballer des Landes auf der Agenda, sondern private Dinge.

Eigentlich müsste man glauben, dass ein Duo wie Blaszczykowski und Lewandowski, das seit Jahren für Borussia Dortmund und in der Nationalmannschaft auf Tore- und Titeljagd geht, auch privat zumindest leicht befreundet ist. Von wegen! Seit Monaten geht schon das Gerücht durch die polnische Presse, dass "Kuba" und "Lewy" außerhalb des Platzes ein Verhältnis wie ein Hund und eine Katze pflegen - sie mögen sich einfach nicht. Jüngst sind sie zum Treffpunkt der Nationalmannschaft vor dem Irland-Spiel gar mit unterschiedlichen Flugzeugen angereist. "Das hat keine Bedeutung", wiegelt Blaszczykowski, Kapitän der "Kadra", aber in der Zeitung "Rzeczpospolita" ab.

Gemeinsame Freizeit mit Lewandowski? Nein, danke!

Er gibt jedoch unmissverständlich zu: "In jedem Beruf ist es doch so, dass jeder einen eigenen Charakter hat. Natürlich kann man in den Medien schreiben, dass wir uns nicht mögen. Aber es hat keinen Einfluss auf unsere Arbeit auf dem Platz. Nicht alle mögen sich immer, jeder hat seine Meinung. Manchmal unternimmst du etwas mit jemandem nach dem Training, mit anderen machst du das weniger und mit wieder anderen Leuten triffst du dich gar nicht." Dabei trifft wohl das Letztere auf Blaszcykowskis gemeinsame Unternehmungen mit Lewandwoski zu.

"Du kannst aus einer 25-köpfigen Gruppe keine Familie machen", ergänzt Dortmunds Flügelfitzer. Damit trifft er natürlich ins Schwarze. Doch das sich zwei so erfolgreiche Landsleute, die seit Jahren gemeinsam für einen ausländischen Klub auflaufen, so fremd sind, ist schon verwunderlich. Bislang war das Thema in den polnischen Medien auch tabu. Bis sich vor dem Jahreswechsel Blaszczykowski in der polnischen Unterhaltungssendung "Kuba Wojewódzki" - vergleichbar mit Stefan Raabs Format "TV Total" - gemeinsam mit dem Showmaster über seinen Teamkameraden von Borussia Dortmund belustigte.

Schon Monate zuvor, genau einen Tag vor dem DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern München (5:2), veröffentlichte erstmals das polnische Portal "futbolnews.pl" einen Artikel über das schlechte Verhältnis der zwei Superstars der polnischen Sportbranche. Darin heißt es unter anderem, dass vor allem die politischen Ansichten der beiden nicht unterschiedlicher sein könnten. Der 24-jährige "Lewy" ist ein Wähler der regierenden Bürger-Plattform "PO" von Polens Premier Donald Tusk. Derweil ist sein drei Jahre älterer Mannschaftskollege "Kuba" ein Verfechter der oppositionellen Partei "PiS" - "Recht und Gerechtigkeit".