Obwohl der Mainzer Torwart Christian Wetklo in der 49. Minute vom Platz gestellt wurde, gewannen die Rheinhessen am 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 2:1 (1:1) gegen Hannover 96. Nicolai Müller (10.) und Adam Szalai (89.) trafen für den FSV, Christian Schulz (28.) war für die Niedersachsen zum zwischenzeitlichen Ausgleich erfolgreich.
Die 28.277 frierenden Zuschauer in der Mainzer Arena sahen in der Anfangsphase wenig Erwärmendes. Lediglich ein abgefälschter Schuss des 19 Jahre alten Mainzer Senkrechtstarters Shawn Parker sorgte für ein wenig Gefahr (5.). Fünf Minuten später war es allerdings mit der Langeweile vorbei. Nachdem Parker den Pfosten getroffen hatte, staubte Müller ab. Es war das zweite Saisontor des früheren Fürthers.
Nach der Führung kontrollierten die Mainzer, die ohne den gesperrten Julian Baumgartlinger, Jan Kirchhoff, Niko Bungert, Eric-Maxim Choupo-Moting und Chinedu Ede auskommen mussten, die Partie. Die Gäste, die bereits vor dem abschließenden Vorrunden-Spiel am Donnerstag bei UD Levante für die Zwischenrunde der Europa League qualifiziert sind, fanden in der Offensive kaum statt.
Die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka, um dessen Vertragsverlängerung über das Saisonende hinaus weiter gepokert wird, kam im Spiel nach vorne nicht über gute Ansätze hinaus. Bei den entscheidenden Zweikämpfen in der Mainzer Hälfte zogen die Niedersachsen, die auf Mohammed Abdellaoue, Felipe und Leon Andreasen verzichten mussten, zumeist den Kürzeren. Auch nach 25 Minuten hatten sich die Gäste noch keine Chance erarbeitet.
Das änderte sich zwei Minuten später. Nach einem Freistoß von Christian Pander scheiterte Torjäger Mame Diouf per Kopf an FSV-Torwart Christian Wetklo. Eine Minute später machte es Schulz aus dem Gewühl heraus besser und erzielte sein erstes Saisontor. Wiederum nur zwei Minuten danach scheiterte der Mainzer Angreifer Adam Szalai auf der Gegenseite am Nationalkeeper Ron-Robert Zieler. In den letzten Minuten des ersten Durchgangs blieben Chancen Mangelware.
Kurz nach dem Seitenwechsel erwischte die Mainzer die Rote Karte für Wetklo kalt. Der aus seinem Tor geeilte Keeper wurde durch eine Kopfball-Rückgabe von Innenverteidiger Bo Svensson in Bedrängnis gebracht und spielte den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand. An der Entscheidung von Schiedsrichter Günter Perl (Pullach) gab es keine Zweifel. Für Wetklo kam Bundesliga-Debütant Loris Karius ins Spiel und parierte gleich den Freistoß von Pander (53.).
In den ersten Minuten nach dem Platzverweis zeigten die Mainzer eine Trotzreaktion. Die leidenschaftlich kämpfenden Gastgeber waren in dieser Phase sogar die bessere Mannschaft. Nach knapp 70 Minuten übernahm Hannover das Kommando und drängte auf den Sieg.