"Ich weiß nicht, ob man hier differenzieren muss zwischen einem Maurer, der seinen Beruf weiter ausüben kann, wenn er wieder rauskommt, und einem jungen Fußballspieler - der absolut nichts anderes kann als Fußball spielen. Wenn man dem damit seinen Beruf für alle Zeiten wegnimmt, dann ist das aus meiner Sicht für dieses Vergehen, sollte es stattgefunden haben, was für mich überhaupt nicht bewiesen ist, absolut nicht nachvollziehbar", sagte Hoeneß der Bild-Zeitung (Samstag-Ausgabe).
Am 4. Juli hatte das Landgericht München Breno, dessen Vertrag Ende Juni ausgelaufen war, wegen schwerer Brandstiftung zu einer Gefängnisstrafe von 3 Jahren und 9 Monaten verurteilt. Der Brasilianer, der in der JVA Stadelheim einsitzt, hatte im September 2011 seine Miet-Villa angesteckt und einen Schaden von rund einer Million Euro verursacht. Brenos Anwalt Werner Leitner hat Revision gegen das Urteil eingelegt. Mit einer Entscheidung wird im Spätherbst gerechnet.
Hoeneß ist der Meinung, dass das Gericht Brenos Lebensumstände nicht ausreichend gewürdigt habe: "In diesem Urteil steckt eine solche soziale Härte, das hätte das Gericht meiner Meinung nach berücksichtigen müssen. Ein Strafmaß muss ja eine Strafe sein für jemanden, hier ist es eine fast lebenslängliche. Das ist die große Frage, ob das Sinn der Sache ist."
Für Hoeneß ist klar, dass der Fall Breno noch einmal verhandelt werden muss: "Ich habe mir nie und nimmer vorstellen können, dass der Junge dafür ins Gefängnis geht - und vor allen Dingen so lange! Wenn das Urteil nicht revidiert wird, dann ist sein Leben kaputt. Für mich war das Urteil ein Schock."
Die Bayern kümmern sich unterdessen weiter um Breno und dessen Familie, wie Hoeneß versicherte: "Es werden Leute von uns die Frau, die vorerst in Deutschland leben wird, weiterhin betreuen. Wann immer sie ein Problem hat, bei dem wir helfen können, werden wir das tun."