Die Rheinländer gewannen am drittletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga bei 1899 Hoffenheim 1:0 (0:0) und gehen nun mit komfortablen Punkten Vorsprung auf Platz acht in die letzten beiden Begegnungen. Hoffenheims Chancen auf das erstmalige Erreichen eines Europacups sind dagegen nur noch gering. Nationalspieler Andre Schürrle (80.) traf für die Gäste, deren Keeper Bernd Leno zudem einen Handelfmeter von Sejad Salihovic hielt (85.)
Die Hoffenheimer, die zuvor in sieben Spielen gegen Leverkusen nur einen Punkt geholt hatten, kassierten ihre erste Niederlage nach sechs Partien. Für die Leverkusener Mannschaft von Teammanager Sami Hyypiä war es erst der zweite Sieg aus den zurückliegenden acht Partien.
28.150 Zuschauer in der Rhein-Neckar-Arena erlebten zu Beginn einen echten Langweiler. In den ersten 20 Minuten passierte so gut wie nichts, beide Teams neutralisierten sich. Die Hoffenheimer, bei denen der Brasilianer Roberto Firmino und Matthias Jaissle fehlten, waren dabei die etwas aktivere Mannschaft.
Die Gäste, die ohne den gesperrten Stefan Reinartz sowie Kapitän Simon Rolfes, Sidney Sam, Renato Augusto, Danny da Costa und Daniel Schwaab auskommen mussten, beschränkten sich weitgehend auf die Defensive. Trotz der personellen Probleme saß der frühere Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack bei Bayer nur auf der Ersatzbank.
Erst in der 20. Minute versprühte der Leverkusener Nationalspieler Schürrle nach einem Fehler des Hoffenheimers Tobias Weis so etwas wie Torgefahr. Weis und der Bosnier Salihovic hatten unter der Woche ihre Verträge im Kraichgau bis 2016 verlängert. Die Partie in Sinsheim war ein Wiedersehen zweier alter Freunde. Hoffenheims Trainer-Manager Markus Babbel und der Hyypiä hatten gemeinsam beim FC Liverpool in der englischen Premier League gespielt. Mit den Reds gewannen Babbel und Hyypiä im Jahr 2001 den UEFA-Cup.
Babbel hatte nach 28 Minuten offensichtlich genug von der unterirdischen Offensivleistung seiner Elf und schickte seine Ersatzspieler zum Aufwärmen. Zwei Minuten später erwachten die Zuschauer nach einem zu Recht wegen Abseits nicht anerkannten Tor von Weis kurz aus dem Tiefschlaf. In der 38. Minute vergab Salihovic die einzige echte Torchance des ersten Durchgangs.
Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel etwas lebhafter. 1899-Stürmer Sven Schipplock vergab nach einem Fehler des Leverkusener Innenverteidigers Ömer Toprak eine gute Möglichkeit (51.). Drei Minuten später hatte der Niederländer Ryan Babel die Führung der Gastgeber auf dem Kopf, der Ball trudelte aber neben das Tor. Kurz darauf kam Ballack für Lars Bender in die Partie (59.). Im Anschluss entwickelte sich eine ausgeglichene Partie.