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Lukas Podolski
Hängepartie schlägt auf den Magen

Podolski: Rund um den Dom eine Mauer des Schweigens
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Lukas Podolski schlägt die Hängepartie um seinen angeblich schon perfekten Transfer von Köln zu Englands Ex-Meister FC Arsenal offenbar schon auf den Magen.

Am Tag nach Medienberichten auch auf der Insel über eine Einigung der Klubs auf eine Ablöse von 13 Millionen Euro für einen Wechsel zum Saisonende fehlte der Nationalspieler beim Training wegen einer Darminfektion, während der Verein Fans und Öffentlichkeit auch am Donnerstag weiter im Dunkeln tappen ließ. "Kein Kommentar", sagte FC-Sprecher Tobias Schmidt auf SID-Anfrage weiterhin zum neuesten Stand des Transferpokers.

Auch das Umfeld des Stürmerstars hält sich zurück. "Ich werde zu dem Transfer nichts sagen", erklärte Podolskis Berater Kon Schramm dem SID. Die anhaltende Ungewissheit überschattet allerdings auch Kölsn Vorbereitung auf das richtungsweisende Ligaspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) gegen Abstiegskonkurrent Hertha BSC. Ob bis zum "Zitter-Gipfel" Klarheit in die wohl wichtigste Personalie des Vereins kommen wird, erschien 48 Stunden vor dem Anpfiff zumindest sehr fraglich.

Ungeachtet der Mauer des Schweigens in der Domstadt meldete am Donnerstag neben der Bild-Zeitung auch die englische Boulevardzeitung Daily Mail schon Vollzug. "Podolski ist ein Gunner", schrieb das Blatt.

Feilschen um die Ablöse Das Ringen um die letztlich alleine noch ungeklärte Ablöse für den 95-maligen Nationalspieler, der in der laufenden Saison 16 der insgesamt 31 Kölner Tore erzielt hat, soll laut Daily Mail ein Poker in Reinkultur gewesen sein. Demnach hatte Köln ursprünglich 21,5 Millionen Euro gefordert, während Arsenal lediglich 9,5 Millionen Euro bot.

Angesichts von Kölns verschachteltem Finanzierungsmodell bei der Verpflichtung seines Idols vor drei Jahren kommen die Abstriche den Klub teuer zu stehen. Denn alleine 40 Prozent der vereinbarten Ablöse fließen an Investoren, die 2009 Podolski vom deutschen Rekordmeister Bayern München für zehn Millionen Euro an den Rhein zurückholen halfen. Die Bayern kassieren angeblich immerhin auch noch zehn Prozent des Transfererlöses jenseits der Zehn-Millionen-Grenze. Für die mit 30 Millionen Euro Verbindlichkeiten belasteten Kölner blieben aus dem Poldi-Deal gerade einmal rund 7,5 Millionen Euro.

Im kommenden Jahr wäre "Poldi" ablösefrei Podolskis Entscheidung für die Gunners, die angesichts der sportlichen Stagnation der Domstädter vermutlich auch mehr ein Entschluss gegen den FC war, ließ Köln allerdings kaum eine Wahl. Im kommenden Jahr nämlich wäre Podolski ablösefrei geworden, so dass der Klub sowohl in der Mannschaft als auch in seinen Kassen keine Lücken mehr hätte füllen können.

Da half der Kölner Verhandlungsdelegation auch nicht Arsenals komfortable Finanzsituation. In ihrer erst am vergangenen Sonntag veröffentlichten Halbjahres-Bilanz wiesen die Londoner einen Gewinn von 58,5 Millionen Euro aus. Die daraufhin angekündigten Investitionen in die Mannschaft dürften mit Podolskis Verpflichtung allerdings noch nicht abgeschlossen sein, denn in der heimischen Premier League muss Arsenal nach seinem Achtelfinal-Aus in der Champions League gegen den AC Mailand (0:4 und 3:0) als Tabellenvierter noch um die erneute Qualifikation für die Königsklasse bangen. Ein Spitzenplatz gehört für das Team des französischen und deutschsprachigen Trainers Arsène Wenger allerdings fast schon zum Selbstverständnis.

Die jüngsten Berichte sind die bislang letzten Puzzle-Teile in der wochenlangen Diskussion über Podolskis Zukunft. Zuletzt sorgte in der Vorwoche schon die angebliche Einigung zwischen dem Torjäger und Arsenal auf einen Vertrag bis 2016 für rund 28 Millionen Euro für Wirbel rund ums Geißbock-Heim.

Bereits Mitte Februar hatte Podolski selbst durch ungewöhnlich deutliche Kritik an der Kölner Vereinsführung Spekulationen über seinen Abschied vom Rhein ein Jahr vor Ablauf seines bis 2013 gültigen Vertrages nachhaltig angeheizt. Darüber hinaus plauderte Podolskis Nationalmannschafts-Kollege Per Mertesacker, der zu Saisonbeginn von Werder Bremen zu Arsenal gewechselt war, kürzlich im TV unverhohlen über das Interesse des "kölsche Jong" an den Verhältnissen beim Verein aus dem Londoner Norden.

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