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BVB: Tagebuch, Tag 2
Die drei von der Trinkstelle

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BVB: Tagebuch aus dem Trainingslager, Tag 2
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Vom 5. bis 12. Januer weilt der Deutsche Meister im Trainingslager im spanischen La Manga. Wir sind natürlich vor Ort und berichten täglich in unserem Tagebuch!

Jürgen Klopp stand diebische Freude ins Gesicht geschrieben. Endlich einmal musste nicht er um den heißen Brei herumreden, eine verbale Klippe nach der anderen umschiffen und schließlich noch zu einer halbwegs diplomatischen Antwort finden. Diesmal hatte es einen anderen erwischt. Diesmal kam diese Aufgabe Neven Subotic zu, der bei der obligatorischen Pressekonferenz am zweiten Tag des Trainingslagers in La Manga, zwischen seinem Trainer und dem gleichfalls recht amüsiert wirkenden Sven Bender Platz genommen hatte.

Der Grund für die offensichtliche Verzweiflung bei Subotic war eine Frage gewesen, die sich um das Pokalspiel des BVB bei Holstein Kiel drehte. Wie er denn die ganz offensichtliche Freude der Kieler Spieler über das Los Borussia Dortmund wahrgenommen habe, die ja bekanntlich in eher unfeinen Gesängen ihren Ausdruck fand, wurde er gefragt. Klar, hatte Subotic das mitbekommen, klar hatte ihn das genauso genervt wie seine Mannschaftskollegen, und doch versuchte er alles, um die Angelegenheit nicht hochkochen zu lassen. „Das sollte man nicht zu hoch hängen“, sagte er also. Auch, „das war doch halb so wild“, doch innerlich hätte er wohl am liebsten eine ganz unüberhörbare Kampfansage an die Störche geschickt. Ganz nach dem Motto: „Euch werden wir es schon zeigen.“


Klar war das nicht nur allen Journalisten, klar war das auch Jürgen Klopp, der sich das Lavieren seines Verteidigers anhörte und dabei immer breiter grinste. Und spätestens jetzt war klar: Vor besagtem Pokalspiel beim Favoritenschreck aus dem hohen Norden würde er schon die richtigen Worte finden. Schönen Dank noch einmal an die übermütigen Gastgeber!

Apropos Gastgeber. In der Geisterstadt La Manga, die wie wir inzwischen wissen, auch tagsüber in etwa so bevölkert ist, wie die Städte in Filmen, die nach Atomkriegen spielen, bemüht man sich dieser Tage nicht nur den prominenten Gästen aus Deutschland eine angenehme Zeit zu bereiten. Das gelingt im stilvollen Mannschaftshotel ganz bestimmt, in unserem Hotel immer wieder, in der Bar dieses Hauses allerdings ging dieses Bemühen gestern ganz schön in die Hose.

Als wir nach getaner Arbeit nämlich an besagter Theke vorbeikamen, da gruselte es uns ganz schnell. Allerdings nicht aufgrund der einzigen drei Gäste, die allesamt das beste Alter längst hinter sich hatten und ebenso den Zeitpunkt, an dem sie die Bar hätten verlassen sollen. Nein, ein Alleinunterhalter hatte das Kommando übernommen und sorgte mit Keyboard und Gitarre für echte Fremdschämmomente allererster Güte. Egal ob Ercic Clapton, John Lennon oder Lionel Ritchie vor diesem Mann - optisch eine Mischung aus Jonnie Cash und Antonio Banderas – war niemand sicher.

Während wir also verständlicherweise schnell das Weite suchten, begann tatsächlich der mittlere der drei Gäste inbrünstig mitzusingen, während die beiden anderen sich anschauten uns aufpassen mussten, nicht laut los zu prusten. Und irgendwie kam mir diese Szene bekannt vor.

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