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SCF: Sorg gefeuert
Schlusslicht Freiburg feuert Trainer

Freiburg: Bundesliga-Schlusslicht feuert Trainer
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Der SC Freiburg soll nach Informationen der Bild seinen Trainer Marcus Sorg entlassen haben. Die Breisgauer belegen zur Zeit den letzten Platz in der Bundesliga.

In höchster Abstiegsgefahr hat Fußball-Bundesligist SC Freiburg erstmals in seiner Erstliga-Geschichte einen Trainer vorzeitig entlassen. Die etwas überraschende Trennung des Tabellenschlusslichts von Marcus Sorg trotz nicht einmal zwei Wochen alter Treueschwüre von Präsident Fritz Keller markiert das Ende des einstigen Trainer-Idylls im Breisgau. Zum neuen Chefcoach beförderte der Klub nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg (drei Punkte) den bisherigen Co-Trainer Christian Streich.

"Wir haben vor einigen Tagen gemeinsam entschieden, bei der Mannschaft anzusetzen, und einigen Spielern gesagt, dass wir nicht mehr mit ihnen planen. Das ein sehr wichtiger Schritt. Wir wollen aber auch auf der Trainerposition einen Impuls setzen. Wir hatten das Gefühl, dass der Glaube daran, enge Spiele zu gewinnen, in der Mannschaft nicht mehr vorhanden war", begründete Freiburgs Sportdirektor Dirk Dufner die Entscheidung des Klubs auch mit Blick auf immerhin schon fünf Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz.

Als Nachfolger von Sorg, der erst zu Saisonbeginn den zum Ligarivalen Bayer Leverkusen abgewanderten Robin Dutt beerbt hatte, soll der seit 1995 zum Freiburger Trainerstab gehörende Ex-Bundesligaprofi Streich das Ruder herumreißen. "Wir sind felsenfest von der Lösung überzeugt", sagte Dufner über den 46-Jährigen.

Erste Amtshandlung von Streich, der laut Dufner einen langfristigen Vertrag für die erste und zweite Liga angeboten bekommen hat, wird der Trainingsauftakt am Montag (2. Januar/14.30 Uhr) sein. Zwei Tage später bricht das Team ins Trainingslager ins spanische Rota auf. "Die Mannschaft lebt. Wenn wir an ein paar kleinen Schrauben drehen, in ein paar Sachen anders zusammenrücken, dann können wir unser Ziel erreichen, nicht abzusteigen", sagte Streich bei seiner Vorstellung.

Freiburgs Trennung von Sorg, der seit 2008 zum Trainer-Team der Breisgauer gehörte, ist der vierte Trainer-Wechsel in der laufenden Bundesliga-Saison. Vor dem 46-Jährigen hatten Michael Oenning (Hamburger SV), Ralf Rangnick (Schalke 04) und Markus Babbel (Hertha BSC Berlin) ihre Posten entweder verloren oder aufgegeben.

Die kurzfristig gefällte Entscheidung gegen den "absoluten Fußball-Fachmann" (Dufner) Sorg erweckt auch den Anschein von Panik. Schließlich hatte SC-Boss Keller noch zur Monatsmitte einen Trainer-Wechsel in einem Zeitungsinterview als "zu einfach" bezeichnet und ausdrücklich hinzugefügt: "Und wir lösen die Dinge nicht auf dem einfachsten Weg."

Außerdem kündigte der Klub bereits vor Weihnachten den Vertrag mit dem französischen Mittelfeldspieler Yacine Abdessadki und kündigte für die Winterpause die Trennung von gleich fünf weiteren Spielern inklusive Kapitän Heiko Butscher an, um mit gezielten Verstärkungen die Rettung noch zu bewerkstelligen.

1:8 Tore in den beiden letzten Hinrundenspielen (0:4 beim 1. FC Köln und 1:4 gegen Borussia Dortmund) erschütterten das Vertrauen in Sorg aber offenkundig zu sehr, als dass die Freiburger Führung dem Bundesliga-Novizen für die zweite Saisonhälfte noch eine Trendwende zutrauen wollte. Kellers Vorgänger Achim Stocker hatte dagegen trotz zweier Abstiege immer an der Freiburger Trainer-Institution Volker Finke festgehalten, ehe der Coach selbst seinen Abschied beschloss. Auch Finkes Nachfolger Dutt konnte bis zu seinem Wechsel zu Vizemeister Leverkusen nahezu unabhängig vom sportlichen Erfolg wirken.

Durchs Sorgs Rauswurf jedenfalls ist den Spielern der bislang enttäuschenden Breisgauer, die in 17 Hinrundenspielen nur drei Siege feierten und sich in der ersten Pokal-Runde durch das Aus beim Drittligisten SpVgg Unterhaching blamierten, das letzte Alibi genommen. Dabei waren die Profis, von denen einige laut Dufner mit Kritik an Sorg auf die sportliche Leitung zugekommen waren ("Revolten im Eigeninteresse haben wir im Keim erstickt") von Keller schon vor den Feiertagen in die Pflicht genommen worden: "Über Weihnachten hat jeder mal ein paar Tage Zeit, sich an die eigene Nase zu fassen - und zu überlegen, was er auf dem Platz besser machen kann." Nun soll vor allem die Veränderung auf dem Kommandostand Verbesserungen bringen.

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