Vor 20 Jahren (17. November 1991) kam der damalige Stürmerstar des Bundesligisten 1. FC Köln bei einem tragischen Autounfall ums Leben. Er wurde nur 24 Jahre alt und hinterließ Ehefrau Claudia und zwei Söhne. Wie an jedem Todestag werden Banachs Hinterbliebene auch diesmal eine Kerze an seinem Grab aufstellen. In den Herzen der Kölner Anhänger hat er ebenfalls einen festen Platz sicher.
"Wenn der Name Banach fällt, dann leuchten die Augen der Fans. Mucki war in seiner Zeit sicher ein großes Idol", sagte Mark Fauler vom Kölner Fanprojekt dem Sport-Informations-Dienst (SID): "Man kann schon sagen, dass er so etwas wie ein Mythos ist."
Genaue Umstände des Unfalls nie ganz aufgeklärt
Am Morgen des 17. November 1991 schleuderte Banachs Wagen auf der Autobahn A1 bei Remscheid gegen die Leitplanke, prallte gegen einen Brückenpfeiler und ging in Flammen auf. Den Rettungskräften vor Ort bot sich ein Bild des Grauens, Banach starb noch an der Unfallstelle. Die genauen Umstände des schrecklichen Unfalls konnten allerdings nie ganz aufgeklärt werden. Banach war am frühen Sonntagmorgen in seiner Heimatstadt Münster ins Auto gestiegen, um zum Training nach Köln zu fahren. Sein Ziel, das Geißbockheim auf dem FC-Trainingsgelände, erreichte der Torjäger jedoch nicht.
Als Kölns damaliger Trainer Jörg Berger und die Spieler unmittelbar nach der Trainingseinheit von der traurigen Nachricht erfuhren, machte sich lähmendes Entsetzen breit - einige Profis brachen in Tränen aus. Das folgende Bundesligaspiel gegen Dynamo Dresden wurde abgesagt. Banachs plötzlicher Tod versetzte aber nicht nur den rheinischen Traditionsklub in einen Schockzustand. Quer durch die Fußballrepublik bekundeten Fans spontan ihr Beleid. Beim Länderspiel in Brüssel gegen Belgien gedachten die Spieler in einer Schweigeminute ihres verstorbenen Kollegen.
Bei Vogts stand "Mucki" schon auf dem Zettel
Den Respekt hatte sich Banach, der seinen Spitznamen "Mucki" bereits in der Grundschule verpasst bekam, durch seine außergewöhnlichen Leistungen auf dem Fußballplatz erarbeitet. Bei Zweitligist Wattenscheid 09 schaffte der schlaksige Angreifer den Durchbruch: 1990 holte Banach mit 22 Treffern die Torjägerkanone und qualifizierte sich damit für einen Wechsel nach Köln.
In seiner ersten Saison für die Geißböcke traf Banach auf Anhieb 14-mal. Sein ehemaliger Mannschaftskollege Falko Götz beschrieb den Torjäger später als "bei allen sehr beliebt" und bezeichnete ihn als "Stimmungsmacher". Nach 18 Spieltagen der Folgesaison hatte Banach erneut zehn Treffer auf seinem Konto und lag damit an Position zwei der Torjägerliste. Auch der damalige Bundestrainer Berti Vogts hatte den "ehrgeizigen, aber nie verkrampften" Goalgetter längst auf seinem Zettel.
Im vergangenen Jahr veranstaltete der Fan-Klub Kölle United den 1. Maurice Banach Gedächtnis-Cup und erinnerte damit an seinen verstorbenen Torjäger. "Das war schon eine besondere Aktion, die den hohen Stellenwert von Maurice deutlich macht", sagt Fauler.