Bayern-Schreck Hannover 96 hat im DFB-Pokal eine böse Überraschung erlebt. Ein Tor von Andreas Ivanschitz in der 93. Minute sorgte für den nicht unverdienten Erfolg der Mainzer, die in der Liga seit acht Spielen ohne Sieg sind. In der dritten Minute der Nachspielzeit hielt außerdem FSV-Torhüter Christian Wetklo einen Foulelfmeter von Didier Ya Konan.
Die Gäste begannen alles andere als verhalten und hätten bereits in der achten Minute in Führung gehen können. Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting ließ mit einer geschickten Körpertäuschung gleich zwei Hannoveraner ins Leere laufen, verstolperte aber anschließend in guter Schussposition den Ball. Auch in der Folgezeit wirkten die Mainzer im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale spritziger und ballsicherer und hatten die Partie weitgehend unter Kontrolle.
Den Niedersachsen schienen die Strapazen vom schwer erkämpften Sieg gegen die Bayern noch in den Knochen zu stecken. Vor 30.100 Zuschauern in der Hannoveraner WM-Arena wirkte der Spielaufbau behäbig und schematisch, der Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel fiel es leicht, das eigene Tor zu verteidigen.
Erst in der 22. Minute gerieten die Mainzer erstmals in Gefahr, doch Wetklo entschärfte einen Schuss von Lars Stindl mit einem spektakulären Reflex. 120 Sekunden später hatte Marco Caligiuri den ersten Treffer für "05" auf dem Fuß, schoss jedoch knapp am linken Torpfosten vorbei.
Nach dem Seitenwechsel verflachte die ohnehin nur mittelmäßige Partie zusehends. Hüben wie drüben kamen kaum noch erfolgversprechende Kombinationen zustande. Eine der wenigen gelungenen Ballstafetten endete in der 57. Minute bei Choupo-Moting, der von Zieler gestoppt wurde. Im Gegenzug fand der ansonsten enttäuschende Mohammed Abdellaoue in Wetklo seinen Meister.
In der Verlängerung schlug dann Ivanschitz zu. Nach einer langen Flanke von Zdenek Pospech schoss der österreichische Nationalspieler den Ball direkt mit dem linken Fuß ins kurze Eck, wo Zieler überrascht wurde.
Konstantin Rausch und Christan Pander auf der deutlich stärkeren linken Seite von Hannover 96 waren die stärksten Akteure im Team von Coach Mirko Slomka, das sich in der ersten Runde noch mühelos mit 6:0 bei Anker Wismar durchgesetzt hatte. Aufseiten des Bundesliga-15. aus Mainz verdienten sich Kapitän Nikolce Noveski sowie der kampfstarke Jan Kirchhoff die Bestnoten.