Der FC Bayern führte den völlig überforderten HSV phasenweise vor und gewann völlig verdient mit 5:0 (3:0). Während bei den diesmal überzeugenden Bayern die Leistungskurve deutlich nach oben zeigt, schlittert Hamburg immer tiefer in die Krise. Das Team von Trainer Michael Oenning holte erst einen Punkt aus drei Spielen und ist saisonübergreifend seit zehn Spielen sieglos.
Die Bayern, die sich für das Play-off-Rückspiel zur Champions League am Dienstag (20.45 Uhr/Sat.1 und Sky) beim FC Zürich (Hinspiel 2:0) warmschossen, hatten gegen die desolat auftretenden Norddeutschen von Beginn an leichtes Spiel. Daniel van Buyten war bereits in der 13. Minute das 1:0 gelungen, ehe vor dem Wechsel die Münchner Superstars zuschlugen.
Erst traf Franck Ribéry (17.) mit einem Schuss aus spitzem Winkel, dann sorgte Arjen Robben in der 34. Minute vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena für ein Highlight: Mit einem traumhaften Heber über Jaroslav Drobny erzielte der Niederländer das 3:0. In der 56. Minute beendete dann Mario Gomez mit einem Flachschuss seine Torflaute, danach durfte sich auch Ivica Olic nach einjähriger Verletzungspause in die Torschützenliste eintragen (80.).
Heynckes, der die leicht angeschlagenen Gomez und Robben einsetzen konnte, hatte sein Team nach dem Sieg gegen Zürich auf drei Positionen verändert: Überraschend ersetzte dabei van Buyten in der Innenverteidigung den zuletzt überzeugenden Ex-Hamburger Jerome Boateng. Zudem kam Thomas Müller für den gegen die Schweizer schwachen Toni Kroos, Anatoli Timoschtschuk spielte für Luiz Gustavo neben Bastian Schweinsteiger in der Mittelfeldzentrale.
Die Rotation brachte den gewünschten Effekt, nicht nur weil van Buyten nach Freistoß von Robben per Kopf die beruhigende Münchner Führung erzielte. Im Gegensatz zu den bisherigen Auftritten zeigten sich die Bayern wesentlich zielstrebiger, spielfreudig und erspielten sich wie schon in der zweiten Hälfte gegen Zürich viele gute Möglichkeiten. Doch vor allem Müller hatte ein Einsehen mit den bemitleidenswerten Hamburgern. Bei einem Pfostenschuss (43.) hatte der EM-Torschützenkönig noch Pech, dann übersah er den besser postierten Gomez (44.) und verfehlte freistehend das Ziel (64.) Zudem hatten Gomez (59./72.), Robben und Timoschtschuk weitere Treffer auf dem Fuß oder dem Kopf.
Die junge HSV-Elf verzeichnete dagegen nur einen gefährlichen Torschuss durch Dennis Diekmeier (28.), Manuel Neuer war jedoch auf dem Posten. Ansonsten konnten sich die Gäste kaum aus der Umklammerung befreien und waren ein Spielball des Rekordmeisters. Heynckes konnte sich in der Schlussphase sogar den Luxus erlauben, Robben und Ribéry für die wichtige Partie in Zürich zu schonen.