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BVB: Tagebuch, Tag 2
So! Erstma schön eine rauchen

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BVB: Tagebuch aus dem Trainingslager, Tag 2
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Bad Ragaz, 5.000 Einwohner und einer der renommiertesten Kurorte der Welt. Bis Samstag wird das die Heimat des BVB, der mitgereisten Fans und Journalisten sein.

Als Fußballprofi ist man ja so einiges gewohnt. Ständig ist man unterwegs,ist in allen Städten Europas beheimatet, wohnt in den besten Hotels und wird tagtäglich von den vereinseigenen Köchen bewirtet, täglich stehen Pflege und Massage auf dem Programm und irgendwann droht selbst der bodenständigste Kicker den Sinn für die Realität zu verlieren.


Keinen Gefallen getan hat in dieser Hinsicht der BVB seinen Spielern. Nicht, dass diese zur besonders abhebegefährdeten Spezies gehörten, doch einen Luxus wie in Bad Ragaz dürften auch diese selten erlebt haben. Im „Grand Hotel Quellenhof & Spa Suites“ jedenfalls ist „allet vom feinsten, Männecken“, wie mir ein verirrter Berliner heute berichtete. Und nach einer kurzen Besichtigungstour durch das Hotel wird mir auch klar, was der Herr meinte. So erfahre ich, dass das Hotel Mitglied der internationalen Kooperation „The Leading Hotels of the World“ ist und spätestens als ich das Pressezentrum erreiche, in dem zur Mittagszeit Jürgen Klopp, Michael Zorc und Hans-Joachim Watzke Frage und Antwort stehen, werden auch mir die Ausmaße dieses Hotels klar. Denn der elegant eingerichtete Raum, in dem die Pressekonferenz stattfindet, ist locker sechsmal so große, wie meine eigene bescheidene Wohnung.

Als ich zurück im Hotel bin schaue ich also noch einmal kurz auf der Homepage des Hotels vorbei und lese von „noblen Bädern aus italienischem Granit und sonnigen Balkons mit faszinierender Aussicht auf das Alpenpanorama.“ Von „diskret exquisitem Service, mit dem wir Sie als unseren Gast verwöhnen.“ Und dann: „ In der Royal Suite im klassisch englischen Stil mit zeitlos elegantem Mobiliar, Chesterfield-Sofas und Intarsienparkett bereitet Ihnen Ihr persönlicher Butler auf Wunsch ein wohltuendes Thermalwasserbad in Ihrem privaten Badetempel“. Der Preis für diese Suite, das ist ebenfalls auf der Homepage zu erfahren, liegt gerade einmal bei bescheidenen 5.000 Franken pro Nacht.


Auf dem Weg zurück in mein eigenes Hotelzimmer (Bett, Schrank, Nachttisch, fertig, 80 (!) Franken pro Nacht) treffe ich einen alten Bekannten im Ort. Komischerweise aber kann sich der, BVB-Fan seit Ewigkeiten, gar nicht über meine Schilderungen freuen. „Lustig“, ätzt der. „Wirklich sehr lustig. Die Sch... interessiert mich nicht.“ Der Grund für seinen Ärger ist schnell ermitteln. Sein Zimmer nämlich hat so gar nichts von „Grand Hotel“, von Luxus, von Thermalwasser aus den Hähnen. Im Gegenteil: „Datt ist winzig, feucht, stinkt und ist voller Schimmel.“

Später beim Nachmittagstraining allerdings hat sich seine Laune schon gebessert. „Na, neues Zimmer gefunden“, frag ich. „Besser“, sagt der und verrät, wie er es erfolgreich geschafft hatte, den Gestank aus seinem Zimmer zu vertreiben. „Da stand zwar ein Bitte-nichts-Rauchen-Schild, aber zur Strafe hab ich trotzdem erstma drei Stück geperzt. Jetzt ist alles klar.“

So kann man`s natürlich auch machen.

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