Werder Bremen ist im Abstiegskampf ein Befreiungsschlag geglückt. Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf gewann beim zuletzt überzeugenden 1. FC Nürnberg verdient mit 3:1 (1:1), die Lage für die Norddeutschen bleibt aber nach dem vierten Spiel in Folge ohne Niederlage angespannt. Für den diesmal schwachen Club war es dagegen nach zuletzt acht Spielen in Serie ohne Niederlage auf dem Weg in die Europa League ein gehöriger Dämpfer. Zuletzt hatte die Elf von Trainer Dieter Hecking zum Rückrundenauftakt gegen Gladbach (0:1) verloren. Timothy Chandler (72.) sah zudem die Gelb-Rote Karte.
Sandro Wagner hatte die Gäste per Foulelfmeter (27.) in Führung gebracht und traf wiederum vom Elfmeterpunkt zum Endstand (89.). Ilkay Gündogan sorgte in der 30. Minute für den glücklichen zwischenzeitlichen Ausgleich. Per Mertesacker fälschte ein Schüsschen des Junioren-Nationalspielers von der Strafraumgrenze unglücklich ab. In der 50. Minute gelang Pizarro die erneute Bremer Führung, diesmal unter gütiger Mithilfe des FCN-Kapitäns Andreas Wolf.
Beide Teams hatten erhebliche Mühe, ins Spiel zu kommen. So sahen 48.548 Zuschauer im ausverkauften Franken-Stadion eine Anfangsphase mit vielen Fehlpässen und ohne Torchancen. Der Club war zwar um einen kontrollierten Aufbau bemüht, fand gegen die dicht gestaffelte Bremer Defensive aber keine Lücke.
Bremen verlegte sich aufs Kontern und kam so auch zur ersten gefährlichen Aktion. Bei einem Flachschuss von Pizarro in der 12. Minute hatte Nürnbergs Keeper Raphael Schäfer einige Mühe. Dies war für die Gäste offensichtlich ein Weckruf.
In der 14. Minute prüfte Torsten Frings Schäfer mit einem Freistoß, eine Minute später stand Wagner nach einem Frings-Eckball plötzlich frei vor dem Club-Tor. Den Kopfball des Bremer Stürmers aus wenigen Metern parierte erneut Schäfer. Keine Chance hatte er dagegen beim 0:1, als Wagner den Strafstoß sicher verwandelte.
Nürnberg konnte in der ersten Hälfte nicht an die zuletzt starken Auftritte anknüpfen. Die Mannschaft von Dieter Hecking schaffte es nicht, Druck aufzubauen und Möglichkeiten herauszuspielen. Umso überraschender fiel der Ausgleich, als die Bremer nach einer Ecke den Ball nicht weit genug abwehren konnten und Gündogan traf. Das Tor gab den Nürnbergern aber keineswegs Sicherheit.
Auch die zweite Hälfte begann für die Gastgeber wenig berauschend. Nach einem Frings-Freistoß stand Pizarro plötzlich ganz alleine im Strafraum und nahm das Geschenk dankend an, auch weil Wolf seinen Schuss noch abfälschte und Schäfer so keine Abwehrchance hatte. Der Club, zuletzt mit vier Heimsiegen bei 11:0 Toren, zeigte sich in der Folgezeit weiter ideenlos. Bremen hatte deshalb kaum Mühe, die Nürnberger Bemühungen im Keim zu ersticken. Die beste Chance hatte noch der eingewechselte Rubin Okotie (68.), der nur das Außennetz traf.