Jetzt fehlt nur noch Edin Dzekos Unterschrift.
Der neue Trainer meldet Vollzug, der alte Trainer spricht Abschiedsworte: Für den Rekord-Transfer des Torschützenkönigs Edin Dzeko vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg zu Manchester City fehlt nur noch die Unterschrift des Spielers. City-Trainer Roberto Mancini bestätigte am Dienstag, dass die Klubs sich auf eine Ablösesumme geeinigt haben.
Mancini bestätigt Wechsel
"Wir haben uns auf eine Ablösesumme verständigt. Edin Dzeko ist ein Spieler, den alle Teams in Europa haben wollen", sagte Mancini. Mehr wollte der Italiener zunächst nicht mitteilen. Wichtiger sei die Partie der Citizens am Mittwoch in der Meisterschaft beim FC Arsenal. Auf die Frage, ob der Bosnier noch in dieser Woche in Manchester erwartet werde, antwortete Mancini lapidar: "Vielleicht."
Wolfsburgs Trainer Steve McClaren hat seinen Schützling im Daily Mirror bereits verabschiedet. "Ich wünsche ihm alles Gute und hoffe, dass er sich seinen Traum erfüllen kann. Er ist ein sehr guter Spieler, was sich auch im Preis widerspiegelt", sagte der Coach, der mit Dzeko so seine Probleme hatte. McClaren hatte behauptet, dass Dzeko optimal zu City-Stürmer Carlos Tevez passe, gab ihm aber einen guten Rat mit auf dem Weg: "Er ist ein guter Junge, aber er wird in der Premier League härter arbeiten müssen, als er es bisher getan hat."
Offiziell gibt man sich beim VfL Wolfsburg weiter reserviert. "Es gibt in der Sache keinen neuen Stand", sagte Pressesprecher Gerd Voss am Dienstag auf SID-Anfrage. Wenig zur Klärung beitragen kann auch Manager Dieter Hoeneß. Der 58-Jährige ist derzeit erkrankt und deshalb nicht mit ins Trainingslager gereist. Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz mauerte ebenfalls: "Der Spieler gehört uns. Wir äußern uns, wenn wir eine Entscheidung getroffen haben und lassen uns nicht unter Druck setzen."
Dzeko will sich nicht äußern
Auch Dzeko selbst äußerte sich im Trainingslager von Marbella nicht zu seiner Zukunft und zog sich stattdessen den Unmut McClarens zu. Einen überaus motivierten Eindruck hinterließ der Bosnier auf dem Trainingsplatz nicht. Am Dienstag brach er die Übungseinheiten wegen eines fiebrigen Infekts ab und trat frühzeitig die Rückreise ins Hotel an.
Bereits am Montag hatten britische Zeitungen vermeldet, dass der 24 Jahre alte Stürmer für eine Ablösesumme von gut 31 Millionen Euro zu Manchester City wechseln werde. Der bisherige Bundesliga-Rekord steht bei 30 Millionen Euro, die Bayern München für den Stuttgarter Mario Gomez bezahlte. Lediglich über das Gehalt des Spielers sei noch keine Einigung erzielt worden, hieß es. Manchester soll dem Stürmer rund 116.000 Euro pro Woche geboten haben. Dzeko wollte offenbar mehr, die Rede war von zehn Millionen Euro brutto pro Jahr.
Seit Monaten sorgt das Hickhack um Dzeko beim VfL Wolfsburg für Störfeuer. Der Bosnier machte spätestens nach Ende der vergangenen Saison keinen Hehl daraus, dass er die "Wölfe" verlassen wolle, um bei einem europäischen Top-Klub zu spielen. Neben Manchester City hatten auch Real Madrid und Juventus Turin um die Gunst des Stürmers gebuhlt.