Nach dem souveränen 3:0 (1:0) gegen Karpaty Lwiw aus der Ukraine benötigt der Bundesliga-Tabellenführer am 15. Dezember beim FC Sevilla einen Sieg, um im internationalen Geschäft überwintern zu dürfen. Nach der gleichzeitigen 2:4-Niederlage der Spanier bei Paris St. Germain trennt die Westfalen nur noch ein Punkt vom Gruppenzweiten Sevilla.
Auf schneebedecktem und schwer bespielbarem Boden besiegelten Shinji Kagawa (5.), Mats Hummels (49.) und Robert Lewandowski (89.) mit ihren Toren den zweiten Dreier der Westfalen in der Gruppe J, in der die beiden bestplatzierten Mannschaften in die erste K.o.-Runde einziehen. Die Ukrainer, gegen die das Team von Trainer Jürgen Klopp bereits die spektakuläre Auftaktbegegnung (4:3) gewonnen hatte, wartet weiterhin auf den ersten Punkt.
Bei Temperaturen von sieben Grad unter Null erwärmten die Gastgeber die 40.100 Fans mit schwungvollen Angriffen. Nachdem der polnische Nationalspieler Lewandowski in seinem ersten Pflichtspiel für den BVB von Beginn an schon nach 42 Sekunden eine große Möglichkeit vergeben hatte, traf der Japaner Kagawa per Kopf nach einer Flanke von Nuri Sahin zum 1:0. Schon acht Minuten später hatte erneut Lewandowski, der den wegen einer Knieverletzung fehlenden Argentinier Lucas Barrios ersetzte, den zweiten Treffer auf dem Fuß, scheiterte jedoch an Gäste-Keeper Witali Rudenko.
Die Gäste aus der Ukraine bemühten sich zwar um Entlastungsangriffe, die jedoch zumeist am Dortmunder Strafraum endeten. Anders die Borussia auf der Gegenseite, wo Kagawa mit einem Flachschuss und Nationalspieler Kevin Großkreutz mit einem gefühlvollen Heber jeweils Pech hatten. Die erste Torchance der Gäste wurde in der 35. Minute registriert, als der Kopfball von Denis Kotschanow das BVB-Gehäuse nur um Zentimeter verfehlte.
Trotz der einzigen Unachtsamkeit war der BVB war dem Gegner spielerisch klar überlegen und hätte den Vorsprung schon vor der Pause komfortabler gestalten müssen. Wie schon in den vier Gruppenspielen und auch in der Bundesliga zeigte sich erneut, dass die Trefferquote der Borussia mit Blick auf die Zahl ihrer Torchancen eines Spitzenteams nicht angemssen ist.
Als wollten die Gastgeber die Kritiker Lügen strafen, köpfte Hummels schon vier Minuten nach dem Wiederanpfiff nach einem Freistoß von Sahin zum 2:0 ein. Die Borussia gab sich bei ihrem insgesamt 169. Europacup-Auftritt mit dem Ergebnis nicht zufrieden, setzte nach und erspielte sich gegen überforderte Ukrainer weitere Möglichkeiten zur Resultatsverbesserung.