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"Trainer raus - diese Parole ist Schwachsinn"

VfB Stuttgart: Schlusslicht dementiert Trainergerüchte
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Beim VfB Stuttgart werden bereits die Namen möglicher neuer Trainer diskutiert. Doch Manager Fredi Bobic räumte Coach Christian Gross eine Gnadenfrist ein.

Sieben Spiele, sechs Niederlagen, Tabellenplatz 18: Die Horror-Bilanz des VfB Stuttgart stand Manager Fredi Bobic buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Dennoch: Dass im Umfeld der tief gefallenen Schwaben schon Krassimir Balakow, Christoph Daum und sogar Jürgen Klinsmann als potenzielle Nachfolger für den glücklosen Trainer Christian Gross gehandelt werden, erzürnte Bobic geradezu.

"Trainer raus - diese Parole ist Schwachsinn! Für mich stellt sich die Frage nach dem Trainer nicht. Es ist auch absoluter Quatsch und Blödsinn, dass wir ein schlechtes Verhältnis haben sollen. Nein: Wir haben klare Ziele. Und die haben wir mit Christian Gross", sagte er.

Er werde die Diskussion über Gross in der Länderspielpause bis zum Kellerduell mit dem Tabellen-Vorletzten Schalke 04 nach der Länderspielpause am 16. Oktober nicht befeuern, ergänzte Bobic noch: "Wir kommen nur gemeinsam da unten raus, alle zusammen. Der Trainer, die Spieler und ich, der gesamte Verein." Nicht Gross, da waren sich alle beim VfB einig, sondern die Schiedsrichter sind Schuld an der Misere. Schon in Nürnberg (1:2) sei dem VfB ein Tor und so ein Punkt "gestohlen" worden, gegen Frankfurt sah man sich wieder als Opfer.

Cacau (Foto: firo).

Nationalspieler Cacau nämlich hatte die Aufholjagd der nach einem ebenso groben wie dämlichen Foul von Kapitän Matthieu Delpierre nur noch zu zehnt anrennenden Schwaben mit seinem Tor zum 2:2 belohnt (88.). Doch während der Torschütze noch wild jubelnd vor der Tribüne stand, hatte Schiedsrichter Felix Brych (München) auf Freistoß entschieden. Auch das "Wembley-Tor" von Christian Träsch in der dritten Minute erkannte der Referee nicht an.

Cacau und in seinem Gefolge einige Mitspieler bestürmten Brych nach Spielende, Bobic suchte ihn kurz darauf in der Kabine auf. "Er hat auf seinen Assistenten gehört, und der will ein Ziehen gesehen haben. Wer da gezogen haben soll, konnte er aber nicht sagen. Da musst du dich zusammennehmen und sagen: 'Dankeschön, viel Glück fürs nächste Spiel'", berichtete Bobic von dem unerquicklichen Besuch.

Auch Gross haderte mit den Entscheidungen von Brych und seufzte: "Die Fußballgötter sind gegen uns." Doch die Diskussion über Brych und Pech verdeckte die Fehler des VfB. Vor dem 0:1 durch Theofanis Gekas (18.) hatte Delpierre geschlafen, "haarsträubend" nannte Bobic das. Beim 0:2 von Chris (68.) ging Zdravko Kuzmanovic gar nicht erst in den Luft-Zweikampf, für Bobic schlicht "unglaublich".

Fredi Bobic (Foto: firo).

Dass Spielführer Delpierre dann auch noch eine - aus VfB-Sicht natürlich unberechtigte - Rote Karte sah (84.), komplettierte das Mosaik der Unzulänglichkeiten. Delpierre wird nun drei Spiele fehlen, die Arbeit von Gross wird zudem durch Abstellung von sieben Nationalspielern erschwert. "Wir müssen hart arbeiten, um das Glück wieder an unsere Seite zu zwingen", gab er die Marschroute für die Pause vor.

Bobic musste indes bekennen, dass es "in dieser Situation kein Patentrezept gibt". Eine gewisse Ratlosigkeit hatte sich seiner bemächtigt, und auch Gross wirkte angeschlagen. Mancher Fan denkt mit Grausen an Hertha BSC Berlin, das zum gleichen Zeitpunkt in der Vorsaison auch nur drei Punkte hatte und später abstieg.

"Angst habe ich keine", sagte Bobic auf die Frage, ob er einen ähnlichen Absturz fürchte. Doch auch er weiß: "Es wird lange dauern, bis wir aus dem Sumpf herauskommen." Ob der VfB diesen steinigen Weg mit dem Trainer Gross beschreiten wird, wird sich nach dem Spiel auf Schalke zeigen. Für den Schweizer könnte es schon ein Endspiel sein.

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