Für die 05er war es der fünfte Sieg im fünften Spiel. Damit rückt für Mainz sogar der Bundesliga-Startrekord von Bayern München (1995/96) und des 1. FC Kaiserslautern (2001/02), die einst mit sieben Erfolgen begonnen hatten, in greifbare Nähe.
In einem Geduldsspiel vor 20.300 Zuschauer im erneut ausverkauften Stadion am Bruchweg mussten die FSV-Fans bis zur 72. Minute warten, ehe der acht Minuten zuvor eingewechselte Holtby das Kölner Abwehrbollwerk mit einem Kopfball aus kurzer Entfernung knackte. In der Nachspielzeit machte der Ex-Schalker alles klar.
Für den FC, der jüngst bei Bayern München ein 0:0 erkämpft hatte, setzte es dagegen die dritte Saisonpleite. Zugleich warten die Geißböcke weiter seit dem 28. Juli 1962 auf einen Erfolg in Mainz.
Die Rollen waren schon zu Beginn der Partie klar verteilt. Mit dem Selbstbewusstsein eines Spitzenreiters übernahm der FSV von Beginn an die Initiative. Allerdings war die Mainzer mit ihren schnell vorgetragenen Angriffen selten ein Durchkommen gegen die dichtgestaffelte Kölner Hintermannschaft, an der sich bereits die Offensive von Meister München am Samstag die Zähne ausgebissen hatte.
Erstmals gefährlich wurde es bereits nach neun Minuten, als zweimal Marcel Risse über rechts durch war. Bei der ersten Flanke segelten allerdings alle Spieler am Ball vorbei, beim zweiten Versuch rettete Kölns Kapitän Youssef Mohammad in höchster Not. Der FC-Abwehrspieler war nach abgesessener Rotsperre für Kevin Pezzoni zurück ins Team gerückt.
Es dauerte eine gute halbe Stunde, ehe das Kölner Abwehrbollwerk erstmals ins Wanken geriet. Zunächst scheiterte Adam Szalai zweimal per Kopf (jeweils 31.). Zwei Minuten später setzte Risse den Ball aus kurzer Entfernung über das Tor, danach zwang Szalai den Kölner Keeper Faryd Mondragon zu einer Glanztat (34.).
Doch auch der FC blieb nicht chancenlos. Mit ein wenig mehr Glück wäre den Kölnern Mitte der ersten Halbzeit sogar fast das Führungstor gelungen. Ein Freistoß von Nationalspieler Lukas Podolski aus halbrechter Position strich nur knapp am Tor vorbei (26.). Podolski spielte wieder im Sturmzentrum, konnte aber nur wenig Akzente setzen. Der slowenische Nationalspieler Milivoje Novakovic musste dagegen erneut auf der Reservebank Platz nehmen.
Auch im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer ein ähnliches Bild. Die auf fünf Positionen im Vergleich zum Bremen-Spiel veränderten Mainzer drückten, stellten sich aber häufig zu umständlich an. Das galt auch für Shootingstar Andre Schürrle, der als Einwechselspieler bereits dreimal getroffen hatte und diesmal nach auskurierter Schambeinverletzung erstmals von Beginn an spielte.
Der FC sorgte tauchte weiter nur sporadisch vor dem Tor auf und war meist nur bei Standards gefährlich. Wie etwa in der 67. Minute, als Mato Jajalo einen Freistoß an die Latte setzte. Drei Minuten zuvor hatte Tuchel den früheren Schalker Holtby ins Spiel gebracht und damit ein glückliches Händchen bewiesen. Nach einem Freistoß von Christian Fuchs tauchte der 20-Jährige frei vor Mondragon auf und traf zum 1:0.