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Pokal-Finale
Nord-Süd-Gipfel kann historisch werden

Pokal-Finale: Nord-Süd-Gipfel kann historisch werden

Das Pokal-Finale steht im Zeichen historischer Bestmarken und Rekorde. Bayern will die Triple-Chance wahren, Bremen den vierten Pokalsieg unter Thomas Schaaf.

Historische Bestmarken und Rekorde - sowohl Bayern München als auch Werder Bremen können beim DFB-Pokal-Finale heute (20.00 Uhr/live bei Sky und im ZDF) reichlich Geschichte schreiben. Optimismus ist vor dem Nord-Süd-Gipfel der Erzrivalen auf jeden Fall Trumpf. "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir unser Spiel durchsetzen und dann auch Erfolg haben", sagt Nationalspieler Bastian Schweinsteiger, Bremens "Abräumer" Torsten Frings kontert: "Auch wir haben eine richtig gute Mannschaft, die jeden Gegner schlagen kann."

Die Favoritenrolle allerdings hat der neue deutsche Meister von der Isar. Und mit einem Sieg - es wäre der 15. insgesamt - würden die Münchner nicht nur ihre Position als Rekord-Pokalsieger festigen, auch ein weiterer Schritt zum ersten "Triple" der Vereinshistorie wäre vollzogen. Auf bajuwarische Zurückhaltung dürfen die Hanseaten im Berliner Olympiastadion jedenfalls nicht hoffen. Bayern-Stürmer Ivica Olic: "Wir wollen alle drei Titel, diese Chance bekommt man nicht oft im Leben."

Foto: firo.

Für Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge wäre der DFB-Pokal auch ein zusätzlicher Schub für das Champions-League-Finale am 22. Mai in Madrid gegen Inter Mailand. Der ehemalige Nationalspieler warnte jedoch davor, Bremen auf die leichte Schulter zu nehmen: "Wir haben großen Respekt, das wird kein Selbstläufer. Aber im 'deutschen Wembley' möchte man den Fans ja schon ganz gern den Pokal entgegenrecken."

Immenser Druck lastet auf dem Rekordmeister, anders als im Vorjahr hingegen kann Cupverteidiger Bremen eher unbelastet in das Endspiel gehen, der Platz im internationalen Geschäft ist bereits gesichert. "Wenn wir den Pokal holen, wird es eine sehr gute Saison für Werder, wenn nicht, immer noch eine gute", sagt Werder-Torhüter Tim Wiese. Der Nationaltorwart kann mit spektakulären Paraden dazu beitragen, dass auch sein Coach in der Hauptstadt eine neue Rekordmarke setzt. Mit einem vierten Pokal-Triumph würde Thomas Schaaf in der Rangliste der erfolgreichsten Trainer dieses Wettbewerbs die alleinige Führung übernehmen - vor Trainerkoryphäen wie Hennes Weisweiler, Udo Lattek, Ottmar Hitzfeld, Otto Rehhagel und Karl-Heinz Feldkamp, die jeweils dreimal erfolgreich waren.

Doch darüber will der 49-Jährige, ganz seinem Naturell angemessen, nicht großartig spekulieren, denn: "Es besteht bei uns die Gefahr, dass wir die Finalteilnahme als etwas ganz Normales ansehen, weil wir schon so oft dabei waren." In ihrem elften Pokalfinale setzen die Hanseaten auch auf die Treffsicherheit ihres Torjägers Claudio Pizarro. Der Peruaner hat bereits viermal den Cup in die Höhe recken dürfen - dreimal mit dem FC Bayern (2003, 2005 und 2006), einmal mit dem SV Werder (2009). "Nur einmal bin ich als Verlierer vom Platz gegangen, das hat mir eigentlich gereicht", sagt der Südamerikaner und erinnnerte an das Jahr 2000, als er im Werder-Trikot gegen die Bayern 0:3 verloren hatte.

Damals war es ein Finale, in dem die Münchner Revanche nahmen für die bislang einzige Pokalniederlage gegen Bremen zwölf Monate zuvor. In einem dramatischen Elfmeterschießen parierte Frank Rost den entscheidenden Strafstoß von Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus und bewahrte damit einen heutigen Routinier vor einer heftigen Nervenprobe. Ex-Nationalspieler Frings, damals 22 Jahre alt: "Ich wäre der nächste Schütze gewesen und war Frank damals sehr dankbar, dass er mir das erspart hat."

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