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Müde Bayern gefordert

Schalke lauert: Müde Bayern gefordert
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Am 30. Spieltag tritt der FC Bayern in Leverkusen zu seinem vierten Spiel in zwölf Tagen an. Verfolger Schalke 04 trifft in Hannover auf Ex-Coach Mirko Slomka.

Beim anhaltenden Tanz auf drei Hochzeiten könnten Bayern München so langsam die Füße müde werden. Doch die Aussicht auf eine historische Triple-Saison macht dem deutschen Rekordmeister trotz der Belastung Beine. "Das ist das vielleicht wichtigste Spiel der Saison", sagte Trainer Louis van Gaal vor dem vierten und letzten Spiel in den zwölf "Tagen der Wahrheit".

Mit einem Sieg bei Bayer Leverkusen (Samstag, 18.30 Uhr/live bei Sky und Liga total) bliebe der FC Bayern Tabellenführer der Bundesliga und mindestens einen Punkt vor Verfolger Schalke 04 - die Gelsenkirchener treten drei Stunden zuvor bei Hannover 96 an. "Das interessiert uns aber nicht", versicherte Bayern-Torhüter Jörg Butt. Die Münchner wollen nur auf sich schauen. Regeneration ist seit Donnerstag das oberste Gebot bei den Bayern, die nach dem Einzug ins Halbfinale der Champions League bei Manchester United umgehend ins Rheinland flogen. Bis elf Uhr durften die Spieler am Freitagmorgen in ihrem Kölner Hotel ausschlafen, vier Physiotherapeuten sowie drei Fitnesstrainer hegen und pflegen die strapazierten Beine des dauerbeschäftigten Personals. Um die Physis seiner Spieler macht sich van Gaal allerdings weniger Sorgen als um die Psyche. "Körperlich bringt die Mannschaft das. Das Problem ist immer der Geist", betonte der Niederländer. Er habe mal mit der Uni von Amsterdam und Groningen gearbeitet, "um das zu verstehen". Seine Schlussfolgerung: "Viele Einzelgespräche, um die Spieler auf das nächste Spiel zu fokussieren."

Unverändert breit ist die Brust, mit der die Bayern bei den Leverkusenern antreten. Unterschätzen will van Gaal den Gegner, der seit zehn Ligaspielen gegen die Münchner sieglos ist und seine letzten drei Spiele in der Bundesliga verloren hat, aber nicht. Eine solche Bilanz "ist nicht wichtig, wenn es gegen Bayern geht", behauptete er. Leverkusen sei außerdem "spielerisch besser als Schalke".

Die Zurückhaltung bei aller Zuversicht hat ihren Grund: Die respektablen Erfolge der vergangenen Wochen mit dem Einzug in das Endspiel des DFB-Pokals, der Rückkehr an die Tabellenspitze in der Bundesliga und dem Erreichen des Champions-League-Halbfinales, "das bringt uns alles nichts, noch haben wir nichts gewonnen", erklärte Bastian Schweinsteiger, "wir müssen weiter gnadenlos sein." Die Meisterschaft genießt dabei weiter höchste Priorität. "Das ist der ehrlichste Titel", sagte Torhüter Butt, der aus eigener leidvoller Erfahrung weiß, wie schnell eine Mannschaft drei Titel verspielen kann. Vor acht Jahren wurde er mit "Vize-kusen" Zweiter in der Bundesliga, unterlag dann im Finale der Champions League und schließlich auch im Pokalfinale.

Die jüngste Schaffenskrise von Bayer wird unterdessen von Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser in den Bereich der Normalität eingeordnet - und überhaupt: "Wir haben deutlich mehr Punkte als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres", sagt er und betont: "Was ist denn schon passiert? Sogar der zweite Platz ist für uns noch drin." Bei einem günstigem Verlauf des 30. Spieltags auch noch der erste.

Bei einem Sieg von Leverkusen und einer Niederlage von Schalke beim Abstiegskandidaten Hannover würde es vor den verbleibenden vier Spieltagen nochmal richtig eng werden im Kampf um die Meisterschaft. Davon redet Schalkes Trainer Felix Magath allerdings lieber nicht: "Unser Ziel ist ein Sieg, um unsere Situation weiter zu verbessern und einen Champions-League-Platz erreichen zu können." Geht es nach dem ehemaligen Schalker Trainer Mirko Slomka, mischt auch Hannover im Kampf um die Meisterschaft richtig mit. "Ich traue Schalke durchaus die Meisterschaft zu, ich hätte allerdings auch nichts dagegen, wenn sie vorher die Punkte bei uns lassen. Wir können ja schließlich auch noch bei Bayern München gewinnen und den Schalkern so zum Titel verhelfen." Slomkas Worte klingen wie das Pfeifen im Walde. Hannover, wohlgemerkt, kämpft gegen den Abstieg. Wie Köln, Nürnberg, Bochum, Freiburg - und Hertha BSC Berlin.

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