Hamburg - Schalke 2:2

Magath-Elf verpasst Spitzenposition

Vor allem die zweite Halbzeit war mit das Beste, was die Gelsenkirchener bisher auf den Platz gebracht haben.

„Ich bin deshalb zufrieden, weil es sein sehr gutes Bundesligaspiel war und wir einen Punkt beim HSV gemacht haben“, nickte Felix Magath nach der Rückkehr an die Stätte seiner Triumphe als Spieler zufrieden. „Es war ein dramatisches Match und aus meiner Sicht auch nicht ärgerlich, dass wir die Niederlage von Bayern München nicht nutzen und Platz eins erobern konnten“, meinte Magath.

Wer weiß schon, wofür es noch gut ist, dass Schalke den 27. Spieltag nicht mit einem Paukenschlag beendete. Ausgerechnet vor dem Halbfinale im DFB-Pokal am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr) gegen die Tabellenführung zu übernehmen, das hätte nicht nur bei den Fans noch mehr Euphorie ausgelöst, sondern auch bei den Akteuren womöglich für die Abkehr von der bisherigen Bescheidenheit gesorgt. So aber verharren die Königsblauen in der Rolle des ersten Verfolgers.

In Hamburg verhinderte Jonathan Pitroipa mit dem späten Ausgleich, dass auf Schalke zum Frühlingsanfang die schönsten Träume sprießen. „Ich bin ein wenig enttäuscht, denn wir hatten die gute Gelegenheit, das Match für uns zu entscheiden“, war Kevin Kuranyi nicht glücklich, richtete dann aber sofort den Blick auf die nächste Aufgabe. „Wir haben ein absolutes Highlight vor uns, ein Pokal-Halbfinale, und dazu noch zu Hause gegen die Bayern. Das wird aber hoffentlich nicht das Highlight der Saison. Denn danach kommen noch ganz wichtige Spiele.“

Magath wechselte in Hamburg in Person von Alexander Baumjohann den Mann fürs Kreative ein, denn zuvor probierten es seine Spieler einmal mehr mit zu vielen langen Bällen in die gegnerische Hälfte. Baumjohann deutete in Hamburg endlich an, warum ihn Magath unbedingt haben wollte. „Alex hat seine Sache gut gemacht“, analysierte Magath. „In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel auch durch seine Leistung verdient gedreht und die Führung erzielt. Aber wir hatten es nicht gegen irgendwen zu tun, sondern mit dem HSV, da muss man auch mit einem späten Ausgleich noch rechnen.“

Bruno Labbadia war über den Ausgleich froh, obwohl seine Mannschaft erstmals seit dem ersten Spieltag nicht auf einem Europapokalplatz steht: „Schalke hat die Qualität, aus wenigen Möglichkeiten die Tore zu machen. Ich muss aber meiner Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie noch einmal zurückgekommen ist.“

Die Hamburger dürfen unter der Woche verschnaufen, wenn Fußball-Deutschland auf das vorweg genommene Endspiel schaut. In der Bundesliga hat Schalke den Bayern noch einmal den Vortritt gelassen, doch nun geht es um den Einzug ins Finale. „Wir wollen am 15. Mai den Pokal in den Händen halten“, fordert Magath.

Es ist trotz des verpassten Erfolgs in Hamburg nicht auszuschließen, dass es dann nicht der erste Titel in dieser Saison ist…