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BVB: Kehls Comeback
Dortmunds Kapitän ist bereit

BVB: Kehls Kurz-Einsatz weckt Lust auf mehr
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Es war ein typischer Fall von „Hätte, wäre, könnte“: Sebastian Kehl machte sich gerade für seine Einwechslung bereit, als Benedikt Höwedes das 1:1 erzielte.

Was wäre gewesen, wenn sich der Dortmunder Kapitän, der erstmals seit dem 23. Mai 2009 wieder im Profi-Aufgebot der Borussia stand, schneller das Trikot übergezogen hätte? Hätte der Schalker Ausgleich mit der Ruhe, der Souveränität und der Entschlossenheit des 30-Jährigen vielleicht verhindert werden können? Es ist müßig, darüber zu spekulieren. Denn Fußball - so wird es jeden Sonntag an den Stammtischen gepredigt - ist nun einmal kein Spiel der Konjunktive.

Fest steht indes, dass die Rückkehr des „Sechsers“ dem Dortmunder Spiel in den nächsten Wochen gut tun wird. Selbst wenn Kehl aktuell noch nicht bei 100 Prozent seiner Leistungsfähigkeit angelangt ist und noch einige Zeit benötigen wird, um wieder voll im Saft zu stehen. Denn wenn der Borussia im Derby gegen Schalke etwas gefehlt hat, dann war es ein Spieler, der seine Kollegen mitreißt und einschreitet, wenn sich eine Situation negativ entwickelt.


Als Kehl in der 86. Minute schließlich doch noch das Feld betrat, erfüllte er diese Aufgabe nur wenige Sekunden später: Entschlossen kämpfte er Schalkes Gerald Asamoah nieder und sendete damit ein deutliches Signal an seine Teamkameraden. Die Botschaft: Ich habe hier noch nicht aufgegeben.

Auch wenn die erhoffte Wende in den letzten Minuten nicht mehr gelingen sollte, stellte sich der 31-fache Nationalspieler als einziger Dortmunder mit einem versteckten Lächeln vor die Notizblöcke und Mikrofone der Journalisten. „Es war ein schönes Gefühl, nach so langer Zeit wieder dabei zu sein“, berichtete Kehl mit verhaltener Freude: „Ich hätte das natürlich gern mit ein oder drei Punkten gekrönt. Innerlich, das muss ich schon sagen, bin ich trotz der Niederlage auch ein wenig glücklich.“


Niemand in der Dortmunder Mannschaft dürfte ihm diese Emotion übel genommen haben, denn hinter dem früheren Freiburger liegen harte Monate, die immer wieder von gesundheitlichen Rückschlägen geprägt wurden. Inzwischen sind die Probleme im Adduktorenbereich überwunden, wenngleich die Muskulatur noch vereinzelt Probleme bereitet.

Dass es aufwärts geht, zeigte sein Auftritt beim Testspiel gegen den NRW-Ligisten Wattenscheid 09, den BVB II-Coach Theo Schneider kurzfristig für den Samstag angesetzt hatte. Beim 4:1-Erfolg der von zahlreichen Profis verstärken Dortmunder Zweitvertretung gelang Kehl sogar ein Treffer. „Ich weiß nicht, was der Trainer plant“, verriet der deutsche Meister von 2002 anschließend: „Aber ich bin bereit.“

Nicht nur Jürgen Klopp, der derzeit um Sven Bender bangt, dürfte diese Ansage mit Freude vernommen haben.

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