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BVB: Mats Hummels
Kein Nachtreten gegen Kuranyi

BVB: Kein Nachtreten gegen Kuranyi
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Diese Nachricht traf die Borussia fast noch eine Spur heftiger als die Derby-Pleite: Mats Hummels fällt mit einem Kieferbruch für voraussichtlich sechs Wochen aus.

Die Dortmunder Viererkette - seit Wochen unverändert - ist damit auseinandergerissen.

Was war passiert? Einer der vielen Schalker Bälle in die Spitze landete genau zwischen Dortmunds Verteidiger und BVB-Keeper Roman Weidenfeller. Weil S04-Stürmer Kevin Kuranyi von hinten nachrückte und die Kommunikation zwischen den beiden Dortmundern in der höllisch lauten Arena nicht funktionierte, stiegen beide zum Ball hoch. Eine Berührung der beiden hätte es indes vermutlich trotzdem nicht gegeben - zumindest nicht so eine folgenschwere. Doch da Kuranyi, als Hummels bereits in der Luft lag, den Arm ein Stück ausfuhr, verlor der Borusse die Balance und landete schließlich genau in der Faust von Weidenfeller. Es folgte eine minutenlange Behandlungs-Unterbrechung und schließlich in der 82. Minute die Auswechslung des U21-Europameisters - nicht aber ein Freistoß für den BVB.


„Theoretisch hätten wir die Situation relativ relaxt gelöst“, schilderte Hummels anschließend seine Sicht der Dinge, „wenn da nicht noch diese kleine Hand auf meinem Rücken gewesen wäre.“ Man muss es dem 21-Jährigen hoch anrechnen, dass er nicht lautstärker auf ein Foulspiel von Kuranyi plädierte, sondern auf ein Nachtreten verzichtete. Denn hätte Schiedsrichter Manuel Gräfe auf Foulspiel entschieden, hätte zwangsläufig die Gelbe Karte folgen müssen. Es wäre Kuranyis zweite im laufenden Spiel gewesen - und das beim Stand von 1:1.

„Kuranyi schubst Hummels in Weidenfeller hinein“, merkte zwar auch BVB-Sportdirektor Michael Zorc an, doch auch er vermied es, die Schuld für die Niederlage beim Referee zu suchen: „Wir brauchen gar nicht über den Schiedsrichter zu diskutieren. Deshalb haben wir nicht verloren.“

Mats Hummels wurde bereits am Samstag operiert (Foto: firo).

Für Hummels, der nach dem Spiel erstaunlich tapfer minutenlange Interviews gab, lagen die Gründe für die zweite Pleite gegen Schalke in der laufenden Saison auf der Hand: „Nach unserer Führung wurden die Schalker offensiver und aggressiver. Wir haben uns davon erstaunlicherweise aus der Ruhe bringen lassen und die Bälle viel zu schnell verloren.“ Mit etwas mehr Klasse, so der Ex-Münchner, hätte man stattdessen die Bälle besser halten und verteilen müssen, um dem immer stärker werdenden Gegner den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Für den Verteidiger, der in den kommenden Wochen von Felipe Santana ersetzt werden dürfte, ging es nach der Partie sofort ins Bochumer Knappschaftskrankenhaus. Am Samstag wurde ihm in einer Operation eine Metallplatte in den Unterkiefer eingesetzt. Erst in anderthalb Monaten soll er wieder einsatzfähig sein.

Neven Subotic, Hummels Nebenmann in der Defensiv-Zentrale, reagierte nach dem Auslaufen sichtlich bedrückt, als er die Kunde aus dem Krankenhaus vernahm. „Mats ist unheimlich wichtig für uns. Er war zuletzt in Topform und hat bislang eine hervorragende Saison gespielt“, zollte der 21-Jährige seinem Freund Respekt, stärkte zugleich jedoch auch dessen Vertreter den Rücken: „Wir haben mit Felipe einen Ersatz, der immer seine Leistung gezeigt hat, wenn er gebraucht wurde.“

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