Beim 0:0 gegen Eintracht Frankfurt wirkten die Gastgeber müde und ließen im Angriff ohne ihren kurzfristig verletzten Superstar Ruud van Nistelrooy jegliche Gefährlichkeit vermissen. Die Eintracht hätte vor 56.196 Zuschauern in einer umkämpften Partie mit wenig spielerischen Höhepunkten mit etwas Glück und mehr Mut zur Offensive sogar noch mehr als nur einen Punkt holen können. Dennoch spielen die Hessen weiterhin aussichtsreich um die Europacup-Plätze mit. Der HSV musste kurzfristig den Niederländer van Nistelrooy, dessen Startelfdebüt die Fans kaum noch erwarten können, wegen muskulären Problemen im Oberschenkel ersetzen. Trainer Bruno Labbadia wollte kein Risiko eingehen und verzichtete deshalb auf den 33-Jährigen.
Trotz intensiver Regenerationsmaßnahmen war für `Van the Man´ die Zeit offenbar zu kurz. Die knappe Erholungszeit war auch den Hamburgern auf dem Platz anzumerken. Torchancen erarbeiteten sie sich zunächst gegen die konzentriert auftretenden Gäste, die massiert in der Defensive standen und ihre Heil vornehmlich in Kontern suchten, nicht. In Halil Altintop und dem zurückhängenden Alexander Meier hatte Eintracht-Trainer Michael Skibbe nur zwei Offensivkräfte aufgeboten. Sein Konzept wäre beinahe schon in der zweiten Minute aufgegangen. Nach einem Stellungsfehler von Marcell Jansen, der als Linksverteidiger für Dennis Aogo aufgeboten wurde, kam Patrick Ochs frei vor Torwart Frank Rost an den Ball, konnte das Leder aber nicht kontrollieren.
In der 33. Minute strich ein Fernschuss von Selim Teber knapp am HSV-Tor vorbei. Die erste große HSV-Chance gab es erst in der 25. Minute. Markus Berg köpfte eine Flanke aber freistehend am Tor vorbei. Wie sehr van Nistelrooy dem HSV fehlte, wurde dann kurz vor der Pause deutlich. In der 39. Minute köpfte Tunay Torun eine Flanke von Jerome Boateng aus kurzer Distanz am Tor vorbei. Fünf Minuten später brachte Mladen Petric das Kunsstück fertig, eine scharfe Hereingabe von Piotr Trochowski aus kurzer Distanz über das Tor zu Schießen. Eine dieser beiden "100-Prozentigen" hätte van Nistelrooy wahrscheinlich genutzt.
Nach dem Wechsel verschärften die Hessen das Tempo und suchten verstärkt ihr Glück in der Offensive. Dabei hatten sie in der 63. Minute Pech, als Boteng in höchster Not vor dem einschussbereiten Ochs klärte. Zuvor hatte Rost eine harte Hereingabe von Meier unter seinem Körper durchrutschen lassen. Die immer müder werdenden Hanseaten kamen dagegen kaum noch dazu, ein druckvolles Offensivspiel aufzuziehen.