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Dortmund - HSV 1:0
„Es gibt absolut nichts zu kritisieren“

BVB: 1:0 gegen den HSV
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Gut, besser, BVB: Wer noch Zweifel daran hatte, dass Dortmund in dieser Saison in der Lage ist, eine Topelf zu schlagen, der wurde nun eines Besseren belehrt.

Dank des dritten Saisontores von Nelson Valdez gewannen die Borussen gegen den Hamburger SV und robbten sich durch den sechsten Sieg in Serie bereits auf Platz vier vor. Der Vorsprung auf Rang sechs - also den ersten Platz, der nicht mehr zur Teilnahme an der lukrativen Europa-League berechtigt, ist bereits auf stolze acht Zähler angewachsen.

„Wir wollten ein Zeichen setzten“, jubelte Nuri Sahin nach der umkämpften Partie und sah sich durch den verdienten Erfolg über den direkten Mitkonkurrenten vollends bestätigt: „Wir haben gezeigt, dass wir auch mit dieser jungen Mannschaft gegen die Topklubs bestehen können.“

Der 20-Jährige, selbst eigentlich noch ein junger Kerl, führte die Borussia am Samstag zum ersten Mal als Kapitän auf das Spielfeld. Er ist Sinnbild für die bemerkenswerte Entwicklung des Teams von Jürgen Klopp, das aus der Not eine Tugend machte und mittlerweile trotz eines Altersdurchschnitts von nicht einmal 24 Jahren eine beeindruckende Konstanz an den Tag legt.

Auch gegen die Hamburger, die selbst mit einer breiten Brust in Dortmund antraten, führte Sahin Regie und wurde dabei von seinem Nebenmann Sven Bender kongenial unterstützt. Mit Ausnahme der ersten 15 Minuten, als der HSV besser aus den Startlöchern kam, riss das Duo das Spiel an sich und legte mit einer beherzten Zweikampfführung und einer cleveren Spieleröffnung den Grundstein für den ersten Saisonsieg gegen ein Team aus dem oberen Drittel der Liga.


Doch es war nicht nur das Zusammenspiel der beiden „Sechser“, das am Samstag hervorragend funktionierte. Das Gesamtkonzept stimmte - wieder einmal. Mit Leidenschaft, Willen und der Bereitschaft, über die körperlichen Grenzen hinauszugehen, kämpften die Dortmunder die leicht favorisierten „Rothosen“ aus der Hansestadt nieder.

„Es gibt absolut nichts zu kritisieren“, bilanzierte so auch Jürgen Klopp zufrieden: „Das wäre auch nicht fair gegenüber den Jungs. Wir haben unter nicht einfachen Bedingungen ein klasse Spiel gemacht.“ Sieben Spieler muss der BVB seit Monaten ersetzen, weitere vier (Sahin, Bender, Blaszczykowski, Owomoyela) konnten vor dem HSV-Match nur eingeschränkt trainieren. Die Frage, ob der BVB derzeit am Limit spiele, beantwortet sich angesichts solcher Fakten fast schon von selbst. „Wir gehen auf dem Zahnfleisch“, fasste der 42-Jährige die Situation zusammen, „aber das machen wir sehr ordentlich.“

So ordentlich, dass sogar HSV-Coach Bruno Labbadia nur anerkennend nicken konnte, als er bei der Pressekonferenz Klopps Ausführungen folgte. Denn sein Fazit überschnitt sich fast vollständig mit den Worten seines Gegenübers: „Mein Glückwunsch an den BVB. Sie haben das klasse gemacht. Wir haben dagegen nicht klar genug gespielt, und dann wird es gegen eine Mannschaft, die um jeden Millimeter kämpft, sehr schwer.“

Groß war verständlicherweise die Enttäuschung des Ex-Leverkuseners, dass er mit leeren Händen aus Dortmund abreisen musste. Daran konnte auch der fix gemachte Transfer von Stürmerstar Ruud van Nistelrooy nichts ändern. Labbadias Team musste mit dem BVB die Plätze tauschen und im gleichen Zug den Kontakt zum Toptrio der Liga (Leverkusen, München, Schalke) leicht abreißen lassen - zu wenig, wenn man national wie international Titel anpeilt.

Während die Ambitionen des HSV damit einen herben Dämpfer erleiden mussten, wachsen zumindest bei den Dortmunder Fans die Träume schon wieder in den Himmel. „Deutscher Meister wird nur der BVB“, hallte es am Samstag nach der 1:0-Führung bereits wieder durch den ausverkauften Signal Iduna Park. Ganz so weit ist das Team sicher noch nicht, doch die Europa League scheint angesichts des komfortablen Vorsprungs auf die nachfolgenden Teams aus Bremen, Hoffenheim und Wolfsburg mittlerweile durchaus realistisch.

Die Verantwortlichen des BVB stapelten dagegen auch nach dem Vorrücken auf Rang vier weiter tief. „Wir werden sicher auch wieder einmal ein Spiel verlieren“, wollte etwa Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von einer Vorentscheidung im Kampf um die Euro-League noch nichts wissen: „Wir gucken weiter von Spiel zu Spiel.“ Spielen die Schwarz-Gelben so weiter, wird der Öffentlichkeit dieser Tiefstapel-Kurs jedoch nicht mehr lange zu verkaufen sein.

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