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Offenbar erstes Geständnis

Wettskandal: Offenbar erstes Geständnis
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Im größten Wettskandal der Fußball-Geschichte hat es angeblich ein erstes Geständnis gegeben. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung in ihrer Samstagsausgabe.

Es soll sich um den Türken Levent G. (35) handeln, ein enger Vertrauter des Berliners Ante S. Dieser war einer der Hintermänner im Wettskandal um den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer und gilt auch als einer der Drahtzieher im aktuellen Wettskandal. Levent G. habe vor den Ermittlern der Bochumer Sonderkommission 'Flankengott' ausgepackt, wie es die 'SZ' salopp formulierte. Nach letzten Erkenntnissen sollen mehr als 200 Spiele in ganz Europa manipuliert worden sein, davon mindestens 32 in Deutschland, von der 2. Bundesliga bis in den Juniorenbereich.

Levent G. hat laut Süddeutscher Zeitung im 'Cafe King' in Berlin gearbeitet, das von Ante S. Bruder Milan S. betrieben werde und schon im Mittelpunkt des Wettskandals um Hoyzer vor fünf Jahren stand. Levent G. soll angegeben haben, Kurierdienste für Ante S. geleistet zu haben. 100.000 Euro habe er nach eigener Aussage in die Türkei gebracht. Ziel war es, Spieler und Funktionäre zu bestechen.

Der 35-Jährige soll ebenfalls geschildert haben, wie Wettkonten eingerichtet wurden, wie der Kontakt mit Wettbüros in England ablief und welche Fußballer sich häufig in dem besagten Berliner Cafe aufgehalten hätten.

Bei den Treffen in dem Berliner Lokal seien Spiele verkauft worden, so auch ein Spiel der Oberliga Nordost, bei dem drei Spieler für jeweils 1000 Euro bestochen wurden. Ante S. "wollte da nur mal anfüttern", wie die 'SZ' den angeblich geständigen Levent G. am Samstag zitierte. Das sei auch geglückt. Der Torwart habe einen "Ball über den Körper fallen lassen. Ich war selbst baff", sagte Levent G. Ante S. habe gesagt, "dem müsste man 500 Euro extra geben". Während 14 in der in dem Rahmen des Wettskandals Verhafteten, darunter auch Levent G. und Ante S., weiter in Untersuchungshaft bleiben, wurde ein ehemaliger Basketballer auf Kaution entlassen, da sein Anwalt Haftbeschwerde einlegte. Ivan P. spielte in der Bundesliga für Bamberg und wurde nach Angaben der Süddeutschen Zeitung gegen Zahlung von 50.000 Euro frei gelassen.

Um sich in Zukunft besser vor der organisierten Kriminalität schützen zu können, hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) weitere Maßnahmen auf den Weg gebracht. In enger Abstimmung mit dem Weltverband FIFA und der europäischen Fußball-Union UEFA sollen die Frühwarnsysteme optimiert werden, Aufklärungs- und Präventionsarbeit verstärkt und die bereits durch Kontrollausschuss und Sportgericht eingeleiteten Verfahren fortgeführt werden.

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