Der WM-Ball Jabulani wird ab der kommenden Saison offizielles Spielgerät der 1. und 2. Bundesliga. Nachdem sich der Sportartikelhersteller adidas bei der Ausschreibung durch die DFL-Tochter Sports Enterprises im Sommer den Zuschlag als Ligaball-Sponsor bis zum Ende der Saison 2013/2014 gesichert hatte, präsentierte die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Montag erstmals die "Rohfassung" des neuen Spielballs. Den 36 Erst- und Zweitligisten soll der Fünf-Jahres-Vertrag mit dem Unternehmen aus Herzogenaurach insgesamt rund 25 Millionen Euro zusätzlich bescheren. "Dass wir in der nächsten Bundesliga-Saison erstmals mit einem einheitlichen Spielball an den Start gehen, ist nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht erfreulich. Der Ball trägt auch zu einer Objektivierung des Wettbewerbs bei, da sich die Torhüter nun nicht mehr jedes Wochenende beschweren und auf einen neuen Ball einstellen müssen", sagte Jörg Daubitzer, Geschäftsführer der 100-prozentigen DFL-Tochter Sports Enterprises. Der Ball wird bis zu seinem ersten Einsatz im August 2009 äußerlich noch an die 1. und 2. Liga angepasst. "Physisch wird er die gleichen Daten haben wie der WM-Ball. Das Design des Balles wird aber speziell auf die Bundesliga bezogen sein", erklärte Daubitzer.
In anderen europäischen Ligen ist das Geschäft mit einem gesponserten Spielball ebenfalls eine lohnende Angelegenheit. Die englische Premier League hat als Marktführer in der Firma Nike für jährlich sieben Millionen Euro einen Partner. In Italiens Serie A bekommen die Klubs 4,5 Millionen Euro pro Saison. Das bei der WM 2006 in Deutschland genutzte Modell "Teamgeist" von adidas wurde zum Beispiel weltweit über 15 Millionen Mal verkauft. Bis zum Beginn der kommenden Spielzeit soll zudem eine Entscheidung über den Premium-Partner der Bundesliga gefallen sein. Allerdings bewegt sich die DFL Sport Enterprises bei ihrer Suche wegen der unterschiedlichen Interessen der Klubs und der weltweiten Wirtschaftskrise nach Angaben von Daubitzer "in einem sehr engen Korridor". Auch deshalb, da es der Glücksspielstaatsvertrag derzeit noch unmöglich macht, einen Vertrag mit einem finanziell äußerst attraktiven privaten Wettanbieter abzuschließen.