"Die Entscheidung basierte auf der Beurteilung durch Markus Babbel selbst", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Hundt in der Stuttgarter Zeitung. Er fügte hinzu: "Der Teamchef sah aufgrund der Gesamtsituation keine Alternative dazu." Angesichts der aktuelle Situation am Wochenende sei die Trennung richtig gewesen, sagte Hundt und räumte zugleich ein, dass das zum Teil bedrohliche Verhalten der Anhänger mitentscheidend gewesen sei. "Die äußeren Ereignisse waren nicht zu übersehen, aber daraus eine Diktatur der Straße abzuleiten, ist übertrieben", sagte der 71 Jahre alte Unternehmer, er fügte allerdings hinzu: "Es war eine sehr erschreckende Situation." Hundt räumte ein, dass Babbel angesichts der Gesamtsituation als eine Art Bauernopfer herhalten musste. "Die Freistellung von Markus Babbel war leider die einzige personelle Entscheidung, die kurzfristig umsetzbar erschien, um eine Veränderung der Situation herbeizuführen", erläuterte der Präsident des Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. "Wir konnten", ergänzte er, "nicht die gesamte Mannschaft auswechseln."
Unabhängig vom möglichen Erreichen des Achtelfinales in der Champions League im Spiel gegen Rumäniens Meister Unirea Urziceni am Mittwoch (20.45 Uhr/live bei Sky und Sat.1) und von den Resultaten in den verbleibenden Bundesliga-Spielen bis zur Winterpause plant Hundt eine Aussprache im Verein. "Sehr intensiv" müsse zunächst in der Aufsichtsratssitzung am 19. Dezember geredet werden: "Das ist aber nur der Beginn eines Prozesses."