Bochum

VfL-Abgänge - das steckt dahinter

RevierSport erklärt die wichtigsten Personalien: Das steckt hinter den VfL-Abgängen - und so plant der Verein bei den noch offenen Fragen.

Jan Gyamerah: Sein Wechsel zum Hamburger SV nach dem Saisonende steht schon seit mehreren Monaten fest. Der Rechtsverteidiger wechselt ablösefrei in die Hansestadt und besitzt einen Dreijahresvertrag. Gyamerah verlässt den Pott-Klub nach insgesamt acht Jahren. Der Verlust des Bochumer Eigengewächses schmerzt den Verein sehr - auch der VfL hatte sich sehr bemüht, Gyamerah weiter zu binden. Der 23-Jährige machte insgesamt 76 Spiele für den VfL, traf dabei einmal.

Lukas Hinterseer: Auch hier waren alle Mühen der VfL-Verantwortlichen vergebens. Seit Anfang des Jahres 2019 hatte Hinterseer ein Angebot des VfL vorliegen, für das sich die Verantwortlichen über ihre eigentlichen finanziellen Grenzen hinaus gestreckt haben. Doch das Bewerbungsschreiben für andere Klubs war zu gut: Der Österreicher hat in dieser Spielzeit bislang 18 Treffer erzielt. Nach Informationen dieser Redaktion wird Hinterseer in den kommenden Tagen einen Dreijahresvertrag beim Hamburger SV unterschreiben. In 64 Partien für den VfL machte Hinterseer satte 35 Tore.

Jannik Bandowski: VfL-Geschäftsführer Sport Sebastian Schindzielorz erklärte: „Leider war Jannik sehr oft verletzt. Deswegen konnte er seine Qualitäten fast nie bei uns einbringen. Jannik hatte uns mitgeteilt, dass er sich während seiner vergangenen Verletzung gedanklich schon verabschiedet hatte.“ Bandowski soll laut Schindzielorz zudem einem anderen Verein bereits seine Zusage gegeben haben. Der Linksverteidiger machte in knapp drei Jahren lediglich zehn Spiele für Bochum, davon drei Partien in dieser Spielzeit.

Tom Baack: Eigentlich waren die Verhandlungen zwischen dem Spieler und dem Pott-Klub über eine Vertragsverlängerung schon ziemlich weit fortgeschritten. Schindzielorz hätte ihm gerne noch einmal einen neuen Vertrag beim VfL gegeben. Doch auch Baack teilte dem Verein mit, dass er sich sportlich noch einmal verändern möchte. Der Grund: Baack sah seine Perspektive nicht mehr beim VfL. Trotz vieler Verletzungen im Bochumer Kader hatten während dieser Saison immer wieder andere Spieler die Nase vorn.

Felix Dornebusch: Acht Jahre VfL! Trotz seiner erst 24 Jahre kennt Felix Dornebusch den VfL Bochum in- und auswendig. Doch zur unangefochtenen Nummer eins konnte er sich in all dieser Zeit nie entwickeln. Für die erste Mannschaft machte er lediglich elf Partien. Sowohl der VfL als auch der Spieler selbst einigten sich einvernehmlich auf die Trennung.

Sidney Sam: Dem Flügelspieler waren Fleiß und Einsatzbereitschaft in seiner ganzen Zeit in Bochum nie abzusprechen. Stammspieler war er oft - vor allem unter Trainer Robin Dutt. Wirklich überzeugen konnte er dabei aber fast nie. Die Trennung ist für den Spieler und den Verein die beste Option.

Robbie Kruse: Schon im Winter verließ Kruse eine der beiden mannschaftsinternen WhatsApp-Gruppen. Ein klares Zeichen: Kruse hat keinen Bock mehr auf Bochum. Das spiegelte sich dann auch in seiner Körpersprache beim Training und bei Pflichtspielen wieder. Generell galt Kruse als schwieriger Charakter - auch innerhalb der Mannschaft. Der Australier war oft ein Einzelgänger. Auf dem Platz half er in der vergangenen Saison jedoch im Saisonendspurt mit, den Klassenerhalt zu sichern. Doch ohne seinen kongenialen Partner Kevin Stöger kam Kruse nie wieder an sein Leistungsvermögen heran. Die Trennung ist folgerichtig.

Silvere Ganvoula: Sein Leih-Vertrag endet zum Saisonende, doch verabschiedet wird der Stürmer am Sonntag noch nicht. Der VfL besitzt eine Kaufoption in Höhe von einer Million Euro, befindet sich in Gesprächen mit seinem Stammverein RSC Anderlecht. Schindzielorz schätzt die Qualitäten von Ganvoula und seine positiven Entwicklungen in den vergangenen Wochen und Monaten. Ein Verbleib erscheint derzeit nicht mehr so unwahrscheinlich wie noch in den Monaten zuvor. Bedingung: Der RSC Anderlecht geht mit seinen Forderungen herunter.

Patrick Fabian: Der Routinier wird seinen Vertrag nach Informationen dieser Redaktion noch einmal um ein weiteres Jahr verlängern und dabei aber weniger als Spieler, sondern mehr als Bindeglied zwischen Mannschaft und Verantwortliche fungieren. Mit dieser Rolle kann sich auch Fabian absolut identifizieren.