Wirft man einen Blick auf die Heimtabelle der vergangenen Zweitligasaison, dann fällt auf, dass die Zebras mit gerade mal drei gewonnen Spielen und zwölf Zählern abgeschlagen die schwächste Heimmannschaft der vergangenen Saison waren. Doch nach dem Abstieg läuft es rund im eigenen Wohnzimmer. Maßgeblichen Anteil daran hat der eigene Anhang. 15.505 Zuschauer strömten am Mittwochabend in die Schauinsland-Reisen-Arena, zum Vergleich: Der KFC Uerdingen zählte tags zuvor nur knapp 2500 Besucher.
„Daran sieht man, wie fußballverrückt Duisburg ist“, sagte Kapitän Moritz Stoppelkamp, der gegen Münster bereits seinen vierten Saisontreffer erzielte. „Die Fans werden uns diese Saison enorm helfen“, ergänzte der 32-Jährige über die lautstarke Unterstützung der eigenen Fans. Auch Torhüter Leo Weinkauf war begeistert, wie viele Menschen unter der Woche den Weg ins Stadion gefunden haben. „Ich wusste vorher gar nicht, wie speziell die Stimmung hier ist“, gab er zu. Sportdirektor Ivo Grlic ging sogar noch einen Schritt weiter, er kündigte bereits an: „Wir wollen zu Hause eine Macht werden.“
Münster-Trainer Hübscher lobt Auftritt der Zebras
Doch nicht nur die Zuschauerzahl sorgte gegen Preußen Münster für Zufriedenheit, auch der Auftritt auf dem Rasen machte durchaus Hoffnung für die kommenden Wochen. Stabilität in der Defensive, schwungvoller und temporeicher Angriffsfußball obendrein.
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht hätte zwar gerne noch höher gewonnen, „aber das ist Jammern auf extrem hohem Niveau". Hinter dem MSV liegt eine arbeitsreiche englische Woche. Dass die Mannschaft nach dem Ingolstadt-Spiel trotz knapp 20-stündiger Hin- und Rückfahrt mit dem Bus gut vorbereitet in die nächste Partie ging, war für Lieberknecht nicht unbedingt selbstverständlich. „Die Jungs gehen ihrem Job perfekt nach und haben ihre Leistung abgerufen.“
[spm_gallery]{"gallery_id":"8016","matchday":"1","relay":"","src":"836540","season":"8"}[/spm_gallery]
Münster-Trainer Sven Hübscher blieb ebenfalls nichts anderes übrig, als zuzugeben, "dass die bessere Mannschaft gewonnen hat", viel mehr lobte auch er die Präsenz der Zebras. „Duisburg hat sich am Anfang jeden ersten und zweiten Ball erkämpft“, erkannte der 40-Jährige. Auftritte wie dieser machen Mut. Sollte der MSV Duisburg auch künftig ähnlich starke Leistungen im eigenen Stadion abliefern, kann die Lieberknecht-Elf auch weiter auf ausreichend Support hoffen.