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Beuth
Minister fordert Gefängnis für Pyro-Zünder

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In Fußballstadien kommt es immer wieder zum Einsatz von Feuerwerkskörpern und hitzigen Diskussionen über die Auswüchse der Fanszene. Hessens Innen- und Sportminister will Zuschauerkrawalle und Verfehlungen von Fangruppen härter sanktionieren.

Hessens Innen- und Sportminister Peter Beuth (CDU) fordert eine deutliche Strafverschärfung beim Einsatz von Pyrotechnik in Fußballstadien. «1000 Grad heiße Pyros haben nichts mit Fankultur zu tun», sagte Beuth in Wiesbaden. «In den Händen von gewalttätigen Chaoten verletzen sie nicht nur die Atemwege unschuldiger Stadionbesucher, sondern werden auch zu lebensgefährlichen Wurfgeschossen.» In der Bundesligapartie zwischen Borussia Dortmund und Hertha BSC waren jüngst mehrere Stadionbesucher durch das Abbrennen von Bengalos im Stadion verletzt worden.

«Wenn die Vereine bis heute nicht in der Lage sind, ihre Stadien frei von Pyrotechnik zu halten, muss eben der Staat Konsequenzen ziehen und Bengalos künftig nach dem Sprengstoffgesetz behandeln und sie so weiter ächten», betonte Beuth anlässlich der Sportministerkonferenz im saarländischen St. Wendel. «Deshalb muss gelten: Wer im Stadion zündelt, geht in den Knast.»

Nach der hessischen Initiative soll der Einsatz explosionsgefährlicher Stoffe in oder gegen Menschenmengen mit mindestens einem Jahr Haft geahndet werden. Dazu müsse das Sprengstoffgesetz entsprechend geändert werden, erklärte der Minister. Bisher wird das unerlaubte Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen als Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld behandelt, das sich von Land zu Land unterscheiden kann. Der Vorstoß soll nach Angaben des CDU-Politikers auch auf der Tagesordnung der Innenministerkonferenz Ende November in Magdeburg stehen.

Hessen prüfe zudem eine Erweiterung der Verwaltungskostenordnung, um «Problemfans» bestimmte Polizei-Maßnahmen künftig in Rechnung stellen zu können, erklärte der Minister. Fangruppen mit Neigung zu Gewalttaten würden oftmals wegen des großen Kontrolldrucks der Polizei den öffentlichen Personennahverkehr meiden und stattdessen mit eigens gemieteten Bussen zu den Sportveranstaltungen fahren.

«Ich bin nicht bereit zu akzeptieren, dass die Polizei diese Problembusse mit großem Aufwand begleitet, damit es auf unseren Autobahnen nicht zu chaotischen Jagdszenen oder auf Rastanlagen zu Massenschlägereien kommt und am Ende der Steuerzahler dafür bezahlt», betonte Beuth. Als ein weiteres «taktisches Mittel», um Gewalt vor allem rund um den Fußball einzudämmen, sollen diese Einsatzkosten künftig diesen Fans in Rechnung gestellt werden. dpa

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