Nach dem 0:4 gegen den SC Paderborn zog Duisburgs Torhüter Felix Wiedwald ein ernüchterndes Fazit: „Am Ende haben wir wieder vier Gegentore kassiert und zurecht verloren.“ Eine Aussage, die beim MSV bereits zum dritten Mal in Serie gültig ist. Kurz vor dem Saisonende klingt das stark nach Abstieg für den Tabellen-17.
Das sieben Zähler entfernte rettende Ufer werden die Meidericher wohl nicht mehr erreichen. Als letzter Strohhalm bleibt dem MSV der Relegationsrang. Der wird derzeit vom 1. FC Magdeburg belegt und ist vier Punkte entfernt. Duisburg muss also mindestens zweimal öfter punkten als der FCM, und das bei nur fünf noch ausstehenden Partien - eine Mammut-Aufgabe. Der FC Ingolstadt mischt obendrein auch noch mit und könnte sich am Sonntagnachmittag am MSV vorbei drängen.
Die Fakten sprechen gegen den MSV
Die Fakten sprechen klar gegen Duisburg: Der Angriff ist mit nur 30 Treffern der ungefährlichste der Liga. Gegen Paderborn erarbeiteten sich die oft so unkreativen Zebras immerhin einige gute Möglichkeiten. „Wir haben über weite Strecken gut mit dem Ball gespielt. Dass wir Torchancen bekommen haben, zeigt, dass wir mit unserem taktischen Ansatz nicht ganz daneben lagen“, analysierte Trainer Torsten Lieberknecht nach der Partie.
Damit hat er Recht. Die Verwertung der Gelegenheiten war jedoch unterirdisch. Sobald sich eine Abschlussposition auftat, bekamen die MSV-Stürmer kalte Füße. Hinzu kommt: Beginnt das Lieberknecht-Team damit, in der Offensive Akzente zu setzen, läuft es hinten ins offene Messer.
Duisburgs Winter-Zugänge keine Verstärkungen
Mit 54 Gegentoren hält mittlerweile auch die Defensive den Negativwert der Liga. Vier Treffer von den offensivstarken Paderbornern zu kassieren ist nachvollziehbar, gegen Schlusslicht Ingolstadt in der Vorwoche - ebenfalls erst magere 30 Tore auf dem Konto - nicht. „Dreimal in Folge vier Gegentore zu bekommen ist natürlich bitter, denn davor standen wir sehr stabil“, haderte Torhüter Wiedwald nach Paderborn.
Beide Mannschaftsteile wurden im Winter verstärkt, doch die Nachbesserungsversuche scheiterten: Innenverteidiger Joseph Baffoe hat sich bei seinem bislang einzigen Einsatz nicht unbedingt für weitere empfohlen, Stürmer Havard Nielsen begann mit drei Treffern zwar stark, wartet nur aber auch schon seit zwei Monaten auf Nummer vier.
An den beiden letzten Spieltagen bekommt es der MSV gegen Heidenheim sowie Hamburg ausgerechnet mit den beiden besten Defensiven der Liga zu tun. Möglicherweise sind die Würfel bis dahin aber bereits gefallen. Eine Niederlage im entscheidenen Showdown mit dem SV Sandhausen am kommenden Samstag und der Duisburger Derbygegner heißt im kommenden Jahr nicht mehr VfL Bochum, sondern KFC Uerdingen.
Autor: Erik Asmussen
Das Restprogramm des MSV Duisburg: Samstag, 20. April: SV Sandhausen (H) Montag, 29. April: Arminia Bielefeld (H) Sonntag, 5. Mai: Holstein Kiel (A) Sonntag, 12. Mai: 1. FC Heidenheim (H) Sonntag, 19. Mai: Hamburger SV (A)