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Verl: Kalkans Weg vom Reservisten zum Nationalspieler
Auf Augenhöhe mit Altintop

Verl: Kalkans Weg vom Reservisten zum Nationalspieler
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Dass die Regionalligisten gleich massenweise mit Nationalspielern protzen können, lässt sich nun wirklich nicht behaupten.

Da ist es umso bemerkenswerter, dass der SC Verl gleich mit zwei „Internationalen“ aufwartet. Neben dem maltesischen Angreifer Etienne Barbara feierte mit Ihsan Kalkan ein Talent unlängst sein Debüt für die türkische U21-Auswahl: Beim 2:2 gegen die Ukraine durfte der Youngster eine Stunde lang mitmischen, obwohl er beim SCV bislang nicht über den Reservistenstatus hinauskam.

Genau genommen stand der Sommerneuzugang erst ein einziges Mal in der Startelf, beim 1:0-Erfolg in Münster. Und ausgerechnet da war ein türkischer Scout vor Ort, der ihn für gut befand. „Das war schon ein ziemliches Glück. Auf der anderen Seite waren auch in der Jugend häufiger Späher bei unseren Spielen“, berichtet der 20-Jährige. Und weil er den folgenden Lehrgang im vergangenen Dezember mit Bravour meisterte, wurde er nun mit seinem ersten Einsatz für das Land seiner Eltern belohnt. „Das war schon eine tolle Sache, meine ganze Familie ist stolz auf mich“, berichtet der gebürtige Bielefelder. Und er erhielt auch beim Match in Izmir familiäre Unterstützung - seine Tante Seringül wohnt schließlich vor Ort.

Dass ansonsten nur noch 500 Zuschauer der Partie beiwohnten, war einem unglücklichen Zustand geschuldet: Das A-Nationalteam trainiere zeitgleich direkt nebenan. Und tatsächlich hatte Kalkan nicht nur zu seinem Mitspieler Tufan Tosunoglu von den Offenbacher Kickers und seinem Coach, dem Ex-Schalker Hami Mandirali, besten Kontakt, sondern auch zu den ganz großen Stars.

Das fing schon am Flughafen in Düsseldorf an, als der Nobody Halil Altintop erspähte. „Ich habe mich erst nicht getraut, ihn anzusprechen, aber dann ist er irgendwann auf mich zugekommen. Er war überhaupt nicht abgehoben, ein richtig sympathischer Typ“, erklärt der Wirtschaftsstudent mit strahlenden Augen.

Ob der Ausflug in den internationalen Fußball ein einmaliges Erlebnis war, dürfte sich schon in Kürze zeigen: Am 31. März steht das erste EM-Qualifikationsspiel gegen Irland auf dem Plan, dann wird der beste Kader dabei sein. „Ich weiß nicht, ob ich nominiert werde, aber ich hoffe es“, betont der frühere Armine.

Einen Wechsel in die Türkei schließt er vorerst allerdings aus: „Ich habe schon abschreckende Beispiele erlebt.“ Sein früherer Mitspieler Ufuk Basdas heuerte beim Zweitligisten Fethiyespor an, um kurze Zeit später frustriert zurückzukehren – zum TuS Dornberg, weit entfernt von Altintop und Co.

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