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Weißrussen trotzen schwacher DFB-Elf Remis ab
Mittwoch steht die Kaderentscheidung an

Remis: Weißrussen trotzen schwacher DFB-Elf 2:2 ab
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Ernüchterung statt Euphorie: Bei der letzten Casting-Show der Wackelkandidaten hat die deutsche Nationalmannschaft auf ihrem Kurzbesuch in der Heimat keine EM-Begeisterung entfacht. Zwölf Tage vor ihrem Auftaktspiel bei der Endrunde in Österreich und der Schweiz gegen Polen kam das Team von Bundestrainer Joachim Löw gegen Weißrussland in Kaiserslautern nach einer 2:0-Führung nicht über ein 2:2 (2:0) hinaus und zeigte im vorletzten Härtetest eine Vorstellung mit vielen Schwächen.

Vor der Benennung des endgültigen 23er-Kaders am Mittwoch mit der Streichung von drei Spielern waren den deutschen Stars nach dem Trainingslager auf Mallorca Müdigkeit und mangelnde Abstimmung besonders in der Defensive klar anzumerken.

Dennoch sorgten Jubilar Miroslav Klose in seinem 75. Länderspiel mit seinem 39. Treffer in der zehnten Minute sowie Wladimir Korytko per Eigentor (20.) nach einer Flanke von David Odonkor zunächst für klare Verhältnisse. In der 61. Minute beendete Witaly Bulyga mit seinem Anschlusstreffer dann aber die Rekordserie von Torwart Jens Lehmann, der nach 681 Minuten wieder einen Gegentreffer kassierte. Nach einem Fehler des DFB-Schlussmanns gelang Bulyga in der 88. Minute sogar der nicht unverdiente Ausgleich.

Der DFB-Tross fliegt kurz nach Spielende wieder zurück ins Trainingslager auf die spanische Ferieninsel. Löw will die drei Streichkandidaten in Ruhe über seine Entscheidung informieren und übereilte Aktionen in Kaiserslautern vermeiden. Im letzten EM-Test am kommenden Samstag in Gelsenkirchen gegen Serbien (17.30 Uhr/live in der ARD) ist nur noch der endgültige Kader dabei.

Vor 47.258 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena blieben die Gastgeber von Beginn an hinter den hohen Erwartungen zurück. Vor allem Thomas Hitzlsperger, der den angeschlagenen Marcell Jansen auf der linken Abwehrseite ersetzte, und Innenverteidiger Christoph Metzelder nach seiner langen Verletzungspause sahen mehrfach unglücklich aus. Schon in der dritten Minute hatten die Gastgeber Glück, als Wjatscheslaw Hleb nach einem Pass seines Bruders Alexander freistehend den Ball verstolperte.

Die Führung durch Klose, die wie aus heiterem Himmel und aus Abseitsposition fiel, bereitete Lukas Podolski vor. "Poldi" hatte in der 13. Minute auch die große Chance zum 2:0, war bei seinem Schuss aber nicht entschlossen genug. Sieben Minuten später fiel dann doch der zweite Treffer, als Odonkor flankte und Korytko den Ball ins eigene Tor lenkte.

Danach hatten die vom deutschen Coach Bernd Stange trainierten Gäste durch Wjatscheslaw Hleb (26., 45.+1) und Maxim Romaschtschenko (29.) gute Chancen zum Anschluss. Bei der zweiten Hleb-Möglichkeit zeigte der zuvor nicht immer sichere Lehmann ebenso wie kurz vor Schluss gegen Witali Rodijonow (84.) eine Klasseparade.

Löw hatte in Odonkor nur einen der Wackelkandidaten von Beginn an gebracht. Piotr Trochowski, Oliver Neuville, Patrick Helmes und Jermaine Jones mussten zunächst ebenso wie Marko Marin, der wohl sicher in Österreich und der Schweiz dabei ist, auf der Bank Platz nehmen. Alle kamen nach der Pause, zeigten aber eher unauffällige Leistungen.

Tim Borowski, der wegen einer Magen-Darm-Erkrankung auf Mallorca geblieben war, gehört wegen seines Trainingsrückstands ebenfalls zu den Spielern, die noch durch das EM-Sieb fallen könnten. Kapitän Michael Ballack spielte sechs Tage nach der unglücklichen Niederlage mit dem FC Chelsea im Champions-League-Finale gegen Manchester United von Beginn an.

Neben Borowski waren die angeschlagenen bzw. erkrankten Arne Friedrich, Mario Gomez, Rene Adler sowie Kevin Kuranyi und Simon Rolfes, die geschont wurden, auf Mallorca geblieben. Heiko Westermann fuhr kurzfristig nach Bielefeld, wo seine hochschwangere Frau in den Wehen lag.

Sein Schalker Teamkollege Jones, der gemeinsam mit Marin direkt nach der Pause kam, führte sich mit einem beherzten Schuss aus rund 20 Metern (51.) gleich gut ein. In der 54. Minute bekamen dann auch noch Helmes und Neuville für den WM-Sturm Klose/Podolski eine Bewährungschance, blieben aber über weite Strecken blass. Trochowski, der in der 67. Minute kam, zeigte mit einem Freistoß (74.) und einem Schuss (79.) noch die meisten Aktionen.

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