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RWE: Kickers-Sieg, sonst haben Bosse Personal-Schalter in der Hand
Köstner: "Das war respektlos"

RWE: Kickers-Sieg, sonst haben Bosse Personal-Schalter in der Hand
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Die Stimmung rund um die Hafenstraße bleibt explosiv. Kein Wunder, die letzten beiden Siege - die absolut verdient zuhause gegen den 1.FC Köln (5:0) und in Braunschweig (1:0) eingefahren wurden - blenden etwas. Es sind vor dem Heimspiel gegen die Offenbacher Kickers am kommenden Sonntag, 4. März (14 h, Georg Melches-Stadion) weiterhin vier satte Punkte Abstand auf einen rettenden Tabellenplatz. Logisch, Essen ist auch gegen die Hessen, die mit Ex-RWE-Trainer Wolfgang Frank und deprimierenden fünf Niederlagen auf dem Buckel (vier in der Meisterschaft, eine im Pokal) im Revier "aufschlagen", unter Zugzwang.

Beim DFB-Cup-Match gegen Frankfurt (0:3) war RWE nicht vor Ort zur Beobachtung, "wir haben keine Karten mehr bekommen", wie RWE-Coach Lorenz-Günther Köstner umreißt. Köstner bleibt sich treu, die mediale Handschlagsrunde bei der üblichen Pressekonferenz wird immer noch nicht wieder absolviert, ein kurzer Gruß, damit hat es sich. Oder doch nicht? "Ich sitze immer noch hier", wirft der 55-Jährige bewusst bissig als ersten Satz in die Runde, "eine Überraschung."

Der Fußball-Lehrer ist immer noch angeschlagen, bei den Club-Offiziellen nicht mehr wirklich geliebt, wenn die 90 Minuten gegen Offenbach ein gutes Resultat - es darf nur einen Dreier geben - hervorbringen, bleibt Köstner. Wenn die Kickers nicht gefrustet werden, haben die Essener "Macher" den personellen Schaltknüppel, der durch den Doppeldreier entglitten war, wieder in der Hand. "Ich habe bislang allem getrotzt", schickt Köstner nach.

Der Ex-Karlsruher ist es immer wieder selbst, der seine Person auf das Diskussions-Tablett legt. "Das, was in den letzten Wochen ablief, war respektlos, das war auf mich bezogen", faucht Köstner, "aber ich lasse mich nicht beirren. Das habe ich auch nach dem Match in Jena nicht gemacht." Das 0:2 ausging, in der Woche danach wurde es im Verein intern mächtig turbulent. Köstner: "Ich habe alles klar angesprochen, alles selbst ins Rollen gebracht."

"Ich werde weiter alles tun, was ich für richtig erachte", bellt Köstner weiter, "es geht nicht um Einzelpersonen, es geht nur um die Sache. Zuletzt war das ziemlich akzeptanzlos, dagegen muss ich mich wehren." Was er betont: "Alles geschieht im Sinne der Mannschaft. Ich bin bereit, zu kämpfen. Ich erwarte aber auch, dass andere mehr machen."

Formulierungen, die natürlich gezielt für das Umfeld gesträut werden, dort dankbare Aufnahme finden. Köstner hält die Spur: "Ich möchte, dass die Fans uns helfem, und zwar von Anfang an." Der überstrapazierte Satz vom Funken, der vom Platz auf die Kulisse springen muss, fällt diesmal nicht. "Ich glaube, die Truppe wird sich zerreißen, versprechen kann ich nichts." Eine erstaunliche Wortwahl. Köstner: "Aber ich bin davon überzeugt."

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