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Deisler muss wohl noch auf DFB-Comeback warten

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Jürgen Klinsmann erwägt offenbar mit einer Nominierung von Sebastian Deisler für das erste Länderspiel unter seiner Regie noch zu warten. "Mit mir kann man reden", ließ der Schwabe vor der Partie gegen Österreich wissen.

Der neue Bundestrainer Jürgen Klinsmann ist vor dem ersten Länderspiel seiner Amtszeit offenbar nicht an einer Konfrontation mit dem deutschen Rekordmeister Bayern München interessiert. Klinsmann deutete vor der Nominierung des Nationalmannschaftskaders am Donnerstag (10.30 Uhr) für das Länderspiel am 18. August (20.45 Uhr/live in der ARD) in Österreich an, den Münchner Mittelfeldspieler Sebastian Deisler möglicherweise nicht zu berufen. "Mit mir kann man reden", sagte der 40-Jährige dem kicker vor geplanten Gesprächen mit Bayern-Manager Uli Hoeneß und Coach Felix Magath.

Hoeneß und Magath gegen Deisler-Einatz

Hoeneß und Magath hatten sich am Wochenende vehement gegen einen Einsatz des lange Zeit erkrankten Deislers ausgesprochen. "Okay, wenn er angefordert wird, dann werden wir das sicher nicht verhindern. Aber es geht um Deisler, um seine Person. Und er ist noch im Aufbau. Da wäre jetzt ein Länderspiel nicht klug", erklärte Hoeneß. Auch Magath meinte, dass der 24-Jährige bei der WM 2006 "die Kohlen für Deutschland aus dem Feuer holen soll und nicht gegen Österreich. Er braucht noch Zeit". Deisler selbst äußerte sich zurückhaltend: "Warten wir mal ab."

Für Klinsmann wäre es bei seiner Premiere allerdings ein herber Verlust, da sich Deisler bereits seit Wochen in blendender Spiellaune präsentiert - wie Klinsmann selbst auch feststellte: "Wir dürfen alle glücklich sein, dass Sebastian richtig gut drauf ist. Auf seine Kreativität, Eleganz, Dribbel- und Abschlussstärke bauen wir alle. Rudi Völler hätte sich glücklich geschätzt, wenn der Sebastian schon bei der Europameisterschaft hätte mitwirken können."

Keine guten Erinnerungen an Österreich

Deisler war monatelang wegen Depressionen in Behandlung und erst am Ende der vergangenen Saison wieder zurückgekehrt. Zuvor hatte er am 6. September 2003 in Island (0:0) sein letztes von bisher 20 Länderspielen absolviert. An Österreich hat Deisler jedoch keine guten Erinnerungen: Am 18. Mai 2002 hatte sich der gebürtige Lörracher im WM-Vorbereitungsspiel gegen die "Ösis" (6:2) schwer am Knie verletzt und war anschließend fast ein Jahr ausgefallen. Selbst ein Karriereende stand damals im Raum.

Ob mit oder ohne Deisler - große Überraschungen bei der Zusammensetzung seines ersten Aufgebots hat der neue Bundestrainer am Mittwoch offensichtlich nicht geplant. "Der Kader ergibt sich aus dem erweiterten EM-Aufgebot. Keinem wird die Tür zugeschlagen. Meine Intention geht dahin, mit Blick auf die WM 2006 einen Kader von 30, 35 Mann zu bilden und für jeden Spieler ein Leistungsdiagramm zu erarbeiten", sagte der ehemalige DFB-Kapitän im kicker-Interview.

Maximal 20 Spieler im Aufgebot

Allerdings wollen Klinsmann und sein Assistent Joachim Löw das jeweilige Länderspiel-Aufgebot "auf maximal 20 Spieler begrenzen, damit jeder die Aussicht auf einen Einsatz hat". Das System werde dabei "nach den Möglichkeiten der Spieler ausgerichtet und nicht umgekehrt".

Noch einmal kündigte der neue Bundestrainer an, dass Kapitän und Torwart Oliver Kahn künftig keinen Freibrief mehr hat. "Wir haben das Glück, mit Oliver Kahn und Jens Lehmann zwei Weltklassetorhüter zu besitzen, und Timo Hildebrand ist auf dem Weg dorthin. Wir haben eine Serie an Freundschaftsspielen. Da wird es zu einer Rotation kommen und jeder seine Chance bekommen", sagte der 108-malige Nationalspieler.

Noch nicht festgelegt hat sich Klinsmann, ob die DFB-Auswahl im Dezember 2005 die geplante Südamerika-Reise antreten wird: "Ich werde eigene Vorstellungen einbringen. Erst einmal muss ich mich freischwimmen, die aktuelle Situation meistern."

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Foto: firo.
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