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Starke Halbzeit reicht DFB-Team zum klaren Sieg
Lethargie erst nach der Pause abgelegt

Michael Ballack gratuliert Torschütze Thomas Hitzlsperger (Foto: firo).
Michael Ballack gratuliert Torschütze Thomas Hitzlsperger (Foto: firo).
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Die deutsche Nationalmannschaft ist mit einem glücklichen Sieg ins Jahr 2008 gestartet, wurde ihrer Rolle als EM-Mitfavorit aber noch nicht gerecht. Der dreimalige Welt- und Europameister kam nach einer der schwächsten Leistungen unter Bundestrainer Joachim Löw zu einem unverdienten 3:0 (0:0)-Sieg bei EM-Gastgeber Österreich in Wien und hinkte 123 Tage vor dem EM-Auftakt gegen Polen seinen Ansprüchen zum Teil noch hinterher.

Vor 48.500 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion sorgten Thomas Hitzlsperger (53.), Miroslav Klose (63.) und Mario Gomez (80.) für den 20. deutschen Sieg im 34. Duell mit den Österreicheren, die auch in der EM-Vorrundengruppe C am 17. Juni erneut in Wien DFB-Gegner sein werden. Die Treffer verschönten dabei eine schwache Leistung des WM-Dritten. Von herrlichem Offensiv-Fußball der deutschen Mannschaft, wie etwa in der EM-Qualifikation, war vor allem in der ersten Halbzeit nichts mehr zu sehen.

Lethargisch, ohne Konzept und ohne Ideen war der WM-Dritte gegen den Weltranglisten-90. in den ersten 45 Minuten hoffnungslos überfordert. Nur die schwache Chancenverwertung der Alpenkicker verhinderte zu dieser Zeit ein Debakel. Nach dem glücklichen Führungstreffer war dann der österreichische Widerstand aber gebrochen.

Traf in Österreich: Miro Klose (Foto: firo).

In allen Mannschaftsteilen traten dennoch die Schwächen offen zu Tage. Nationaltorhüter Jens Lehmann war sich dabei gleich mehrmals von der Rolle, die Abwehr war ein ums andere Mal ein Torso. Und die deutsche Offensive übertraf sich im ersten Durchgang an Harmlosigkeit. Dabei war Kapitän Michael Ballack nach elfmonatiger Pause ins Team zurückgekehrt.

Quasi von der ersten Minute an diktierten die Gastgeber, die im vergangenen Jahr nur eines von zwölf Spielen gewannen, das Spiel und kamen reihenweise zu Torchancen. Auch unter gütiger Mithilfe von Lehmann: Erst verschätzte sich der Ersatzkeeper vom FC Arsenal, als er bei einem langen Ball der Österreicher von Sebastian Prödl ausgespielt wurde. Per Mertesacker rettete beim anschließenden Schuss von Roland Linz für Lehmann kurz vor der Torlinie (22.).

Keine Minute später machte Lehmann erneut eine schlechte Figur, als er bei einem Eckball zu spät kam. Der frühere Leverkusener Emanuel Pogatetz setzte den Ball aber über das Tor. Beim darauffolgenden Eckball war Deutschlands Nummer eins erneut zweiter Sieger, als der Bremer Martin Harnik den Ball an die Latte köpfte.

Immerhin war Lehmann bei einem Schuss des freistehenden Christian Fuchs zur Stelle (29.). Elf Minuten später wäre der Keeper aber machtlos gewesen, als Linz auf Flanke von Fuchs den Ball knapp neben das Tor (40.) setzte. Deutsche Chancen blieben dagegen bis auf einen Kopfball von Ballack (15.) aus. Die österreichischen Fans feierten zur Pause ihre Mannschaft mit Standing ovations, Bayern-Präsident Franz Beckenbauer war dagegen überrascht: "Österreich hat viele Torchancen, weil die deutsche Mannschaft überhaupt kein Konzept findet und bislang enttäuscht. Damit hätte ich nicht gerechnet."

Auch im zweiten Durchgang übernahmen die Österreicher gleich wieder die Initiative und hatten durch einen 15-m-Schuss von Roland Standfest die nächste Möglichkeit.

Umso überraschender fiel die deutsche Führung. Auf Zuspiel von Ballack setzte Hitzlsperger einen strammen Schuss aus 18 Metern in die Maschen des österreichischen Tores und stellte damit den Spielverlauf auf den Kopf. Für Hitzlsperger war es der fünfte Treffer in seinem 31. Länderspiel.

Sekunden nach dem Tor hatte der EM-Co-Gastgeber aber gleich eine gute Ausgleichschance, als Lehmann erneut schlecht aussah, einen Schuss von Harnik abprallen ließ, Linz im Nachschuss aber nur das Außennetz traf. Stattdessen schlug die deutsche Mannschaft erneut zu. Auf Zuspiel von Ballack war Klose zur Stelle, der seinen 37. Länderspieltreffer markierte. Gomez machte schließlich alles klar.

Dennoch hinterließ die deutsche Hintermannschaft keinen guten Eindruck. So hatte auch der Schalker Heiko Westermann, der überraschend von Beginn an zum Einsatz kam und damit als 15. Debütant unter Löw in die DFB-Geschichte einging, einen schweren Stand. Der Abwehrspieler spielte rechts in der Viererkette und vertrat damit den verletzten Marcell Jansen, für den sein Münchner Klubkollege Philipp Lahm von rechts nach links rückte. In der Innenverteidigung kam derweil der Leverkusener Manuel Friedrich für Christoph Metzelder (Fußverletzung) ins Team.

Im Mittelfeld kehrte neben Ballack auch der lange verletzte Bernd Schneider zurück. Im Angriff durfte erwartungsgemäß Kevin Kuranyi neben Miroslav Klose stürmen, Lukas Podolski wurde erst in der 59. Minute eingewechselt.

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