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Ehrende Störfeuer und die Neuer-Frage

Schalke-Blog: Ehrende Störfeuer und die Neuer-Frage
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Eigentlich müssten wir Schalker uns doch geehrt fühlen, wenn in München in Form von Uli Hoeneß mal wieder ein gezieltes Störfeuer entzündet wird.

Vor allem, wenn offenbar ein unmittelbarer Konkurrent geschwächt werden soll. Als solchen muss man uns dort wohl ansehen. Wir können nämlich objektiv feststellen, dass der Zeitpunkt, an dem der Brandleger Hoeneß erneut mit dem Zündholz Manuel Neuer zu wedeln begann, kurz vor den vermutlich entscheidenden Wochen der laufenden Saison angesiedelt ist. Innerhalb von elf Tagen darf der FC Bayern gleich zweimal auf Schalke seinen Ruf als Übermannschaft der Liga unter Beweis stellen. Noch mehr, der Ausgang dieser Begegnungen besitzt für die Münchner eine ungleich größere Bedeutung als für Königsblau. Schalke kann, München muss.

Die Strategie des Beckenbauer-Nachfolgers lässt sich unschwer ausmachen. Den Gegner Schalke sportlich schwach reden wollen wäre lächerlich. Das erledigt Magath bereits höchstselbst. Andere erfolgversprechende Ziele bieten sich nicht an. Einzig und allein die Personalie Manuel Neuer eignet sich zum Nebenkriegsschauplatz. Eine Münchner Postille haut 'raus, dass Uli Hoeneß während eines Präsidentengespräches vor 16 geladenen Bayernfans mit der Information aufgewartet sein soll, Manuel Neuer hätte ihm die Zusage gegeben, in absehbarer Zeit für den FC Bayern München aufzulaufen, spätestens 2011, wenn sein Vertrag auf Schalke endet. Brisanz und Raum für Spekulationen schafft die Meldung allerdings erst dadurch, dass sich Neuers promptes Bekenntnis zum FC Schalke lediglich über den Zeitraum seiner Vertragsdauer erstreckt – nicht mehr und nicht weniger.

Kohle unter unseren Füßen - der Schalke-Fanblog: Das erste Spiel „seiner“ Schalker hat Thorsten Lueg 1972 in der alten Glückauf-Kampfbahn verfolgen können - und dann auch noch gleich das legendäre Pokalhalbfinale gegen den 1.FC Köln. Seit dieser Zeit hat er fast sämtliche Heimspiele des S04 vor Ort miterlebt. Ein Dauerkartenplatz in der VELTINS-Arena und der Besuch möglichst vieler Auswärtspiele runden die nackten Zahlen seines heutigen Fanlebens ab. Doch seine Vita weist Unstimmigkeiten auf. Im äußersten Nordwesten Dortmunds geboren, nur wenige Kilometer Luftlinie vom Borsigplatz entfernt zur Penne gegangen, das Geld fürs Studium als Taxifahrer auf den nächtlichen Straßen der Westfalenmetropole verdient, ist die verbotene Stadt für den heute in Essen lebenden Revierbürger stets die heimatliche Scholle geblieben - aber auch der beste Grund, mit ganzem Herzen königsblau zu denken und zu träumen. Einen größeren Beweis für seine Liebe zum FC Schalke 04 kann es nicht geben!

Der Vorgang birgt reichlich Zündstoff. Felix Magath wird Uli Hoeneß ganz sicher nicht die offizielle Erlaubnis gegeben haben, ausgerechnet mit dem Spieler gültige Vereinbarungen über einen Wechsel treffen zu dürfen, der von ihm unlängst als unverkäuflich bezeichnet wurde. Denn falls Manuel Neuer nicht an einem lauen Nachmittag dem frisch gekürten Bayernpräses von einem Biertisch zum anderen im Spaß signalisiert haben sollte, man möge ihm doch bitte im Jahre 2011 einen Platz im Tor des FC Bayern reservieren, kämen alle übrigen denkbaren Kontakte mit dem kolportierten Ergebnis zwischen diesen beiden Parteien einem Verstoß gegen geltende Transferbestimmungen gleich.

Wollte man gar Manuel Neuer übel nachreden, ließe sich sein zügiges Dementi zu der angeblich erfolgten Zusage als Schutzmaßnahme interpretieren. Im eigenen Sinne und im Sinne seines möglicherweise künftigen Arbeitgebers.

Wie auch immer! Manuel Neuer genießt auf Schalke ein so hohes Ansehen, dass ihm niemand missgönnt, irgendwann bei einem internationalen Top-Verein zu spielen. Doch andererseits besitzt Manuel Neuer auch das Potenzial, zu einem absoluten Schalker Denkmal aufzusteigen. Eine Karriere, die auf Schalke beginnt und auf Schalke endet, ließe ihn finanziell kaum zum Sozialfall werden. Echte Denkmäler erliegen im Zweifel nicht dem Ruf des Geldes. Insofern hat es Manuel Neuer selbst in der Hand, ein herausragendes Kapitel Schalker Geschichte zu schreiben.

Eine Nummer kleiner gedacht böte sich für einen gerade 24 Jahre alten Herzblutschalker auch schon eine simple Vertragsverlängerung an. Schließlich ist es nur ein paar Jährchen her, dass Neuer noch als talentierter Jungspieler galt und von der Aussicht auf ein erkleckliches Handgeld nicht die Rede sein konnte. Verließe Neuer den FC Schalke bereits 2011, ginge er zu diesem Zeitpunkt nicht als hochverdienter Spieler.

Um zum Beispiel auf die Anzahl absolvierter Spiele eines Jiri Nemec zu kommen, müsste Neuer mindestens zwei weitere Jahre das Schalker Trikot tragen. Er bliebe uns zwar bestimmt als Profi mit Schalker Wurzeln in bester Erinnerung, aber in die „ewige Ruhmeshalle“ könnte er es gerechterweise nicht schaffen. Das wäre eine Beleidigung für einige andere, die nicht mit Hilfe von YouTube und einer gerne bemühten Nordkurvenvergangenheit zu früh umjubelten Helden wurden.

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