Diskutiert wurde das Thema „Wandel der Nachwuchsarbeit“, welches schließlich viele Mannschaften und Trainer bewegt.
Mit Jürgen Gelsdorf, Leiter des Nachwuchszentrums von Bayer 04 Leverkusen, Frank Heinemann, Nachwuchskoordinator beim VfL Bochum und Max Eberl, Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach, standen bekannte Größen des Fußballgeschäfts Rede und Antwort. Auch im Auditorium haben interessante Leute aus dem Bereich Jugendfußball gesessen: Willi Landgraf, Trainer der U15 von Schalke 04, hatte Nachwuchskoordinator Uwe Scherr mitgebracht. Und auch die U19-Trainer Stefan Janssen von RWO, Horst Steffen von Borussia Mönchengladbach und Dariusz Wosz vom VfL Bochum wollten bei diesem Thema nicht fehlen.
„Es ist heutzutage schwer, die Jugendlichen zu motivieren“, meinte Rolf Angenendt von der Techniker Krankenkasse (TK), die die Veranstaltung präsentierte. „Die Lebensgewohnheiten haben sich drastisch verändert“, erklärte der Vertriebsleiter das Engagement der TK in vielen Sportvereinen. „Es ist wichtig, dass die Jugendlichen richtig geführt werden.“ Die TK arbeitet daher eng mit Jugendfußballmannschaften zusammen, meist als Gesundheitspartner.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand ein Vortrag von Triathlet Andreas Niedrig, der den jungen Fußballern seinen Leitsatz näher bringen wollte: „Du musst etwas tun, es liegt allein in deiner Hand, was du aus deinem Leben machst!“ Hierzu erzählte er aus seinem eigenen Leben, welches er im Alter von 13 Jahren beinahe weggeworfen hätte: Niedrig war lange Jahre drogenabhängig. Doch sein Wille, wieder Fuß zu fassen, war dermaßen groß, dass er sich selbst aus dem Sumpf heraus zog. Seine Ziele verlor Niedrig dabei nie aus den Augen.
Genau das gab er den Kickern an diesem Nachmittag mit auf den Weg. „Nicht unnötig Trödeln“, sagte der 43-Jährige immer wieder. Man müsse die Zeit nutzen und an sich arbeiten, denn man selber sei für seinen Weg verantwortlich.
Die Fußball-Experten unterstrichen diese Aussage. Gelsdorf erklärte: „Die Motivation, etwas Großes erreichen zu wollen, muss aus einem selber heraus kommen. Wir können nur die Voraussetzungen schaffen.“ Und Eberl pflichtete ihm bei: „Es ist immer die eigene Nase, an die man sich packen muss. Man darf nicht dem Trainer die Schuld dafür geben, dass man nicht spielt.“
Am Ende der Diskussion brachte der Bochumer Frank Heinmann den Wandel ganz deutlich auf den Punkt. „Früher war es nicht besser, es war einfach nur anders.“