Federico Palacios feierte unter der Woche nicht nur seinen 26. Geburtstag, sondern wurde kurz vor dem Wochenende auch zum ersten Mal Vater. Am Ende einer turbulenten Woche beschenkten ihn seine Mitspieler gegen Waldhof Mannheim am Samstag immerhin mit einem wichtigen Zähler im Kampf gegen den Abstieg. Seit der gebürtige Hannoveraner mit spanischen Wurzeln das weiß-blaue Trikot trägt, ging es bei den Zebras stetig bergauf.
Der 26-Jährige integrierte sich schnell ins bis dato niedergeschlagene Team und nahm gemeinsam mit dem zweiten Hoffnungsträger Aziz Bouhaddouz eine sofortige Schlüsselrolle ein. Palacios spürte die Aufbruchstimmung nach dem Trainerwechsel von Gino Lettieri zu Pavel Dotchev. „Er hat es geschafft, die Mannschaft in die Spur zu bringen. Wir pressen höher. Das machen wir viel besser und finde ich sehr wichtig. Man merkt, dass die Jungs wieder gute Laune und richtig Bock haben“, sagte er im Halbzeitinterview bei „Magenta Sport“.
Palacios könnte schon bald wieder auf dem Platz stehen
Der 1,70 Meter große Stürmer galt lange als verheißungsvolles Talent. Ein Jahr nach der deutschen U19-Meisterschaft mit dem VfL Wolfsburg (2013), die er übrigens gemeinsam mit Teamkollege Max Sauer bejubeln durfte, zog es ihn zu RB Leipzig in die 3. Liga. Beim heutigen Bundesligisten kam er später auch in der Beletage des deutschen Fußballs zum Einsatz. Doch dann geriet seine Karriere ins Stocken. Der große Durchbruch gelang ihm auch wegen einer Vielzahl an Verletzungen nicht.
Über Nürnberg und Regensburg führte sein Weg im Januar an die Wedau. Vom SSV Jahn ist der quirlige Angreifer bis Saisonende an den MSV Duisburg ausgeliehen. „Ich bin hergekommen, um für mich wieder Minuten zu sammeln. Dass es so gut geklappt hat und ich immer besser rein kam, war natürlich perfekt“, sagte Palacios, der nach zwei Treffern in acht Partien beim Heimsieg gegen 1860 München einen Muskelbündelriss erlitt. Zurzeit macht er große Fortschritte: „Ich bin auf einem guten Weg, demnächst zurückzukommen.“
Duisburgs Leihgabe lässt seine Zukunft offen
Für die Zebras ist Palacios eine große Bereicherung, nicht nur weil er in der Offensive gleich mehrere Positionen einnehmen kann. Natürlich wird Sportdirektor Ivo Grlic versuchen, seinen Winterneuzugang auch über den Sommer hinaus an den MSV zu binden. Die Erfolgschancen sind jedoch eher gering. Denn die 3. Liga wird für einen zu 100 Prozent fitten Palacios im besten Fußballeralter bei seinen Qualitäten wohl nicht der Anspruch sein.
Die Grenzen dürften daher Minimum eine Klasse höher liegen. Im Gespräch mit Magenta Sport ließ er mit Blick auf einen möglichen Verbleib jedenfalls nichts durchsickern: „Wo die Grenzen sind, weiß ich nicht. Ich möchte wieder angreifen und dann muss man mal abwarten, wo es noch hingeht oder was zum Ende der Saison noch passiert.“ Dem MSV würde eine verlängerte Zusammenarbeit sicherlich guttun.