Sie ist jung, attraktiv und hat das prima gemacht – das Lob kommt von Axel Kohring. Erst kürzlich hat der Initiator des Projekts Beautiful Sports die Sprinterin Vanessa Low vor der Linse gehabtDas Resultat waren sehenswerte Bilder, die in einem Kalender ihren Platz finden werden. Der Erlös wird dem Behindertensport-Förderverin „aclive“ zu Gute kommen. Mit dem Shooting betrat die schüchtern wirkende 20-Jährige Neuland. „Ein paar Abzüge habe ich schon gesehen. Die sind super geworden“, sagt sie. „Das Schminken hat gute eine Stunde gedauert. Eigentlich ist das ja nicht so mein Ding.“
„Ihr Ding“, das ist seit gar nicht allzu langer Zeit der Hochleistungssport. Im Sommer 2009 begann Sie mit dem Rennen und dem Springen, brach dafür ihre Zelte im Ruhrgebiet ab. Erst zwei Monate zuvor war sie nach Dortmund gekommen, hatte sich dort ein Zimmer genommen, um im „Ballermann 6“ zu arbeiten. Sie wechselte nach Leverkusen, wo die Athleten die womöglich besten Bedingungen vorfinden. Dann ging alles ganz schnell. Schon im November 2010 war sie erstmals bei den IWAS Weltmeisterschaften im indischen Banaglore dabei.
Hier holte sich die seit einem Bahnunfall vor fünf Jahren in Ratzeburg doppeloberschenkelamputierte Löw mit 3,92 Metern die Goldmedaille im Weitsprung. Und auch beruflich geht es demnächst einen weiteren Schritt nach vorne. Das Jahrespraktikum bei der Sparkasse Leverkusen läuft in Kürze aus, ab dem Sommer beginnt sie dann eine Ausbildung beim Kölner Sender RTL.
In den Tagen vor der IDM stimmte es im sportlichen Bereich aber noch nicht so ganz. „Vor allem bei der Sprung-Technik muss ich noch was machen.“ Ob sich die Mühen gelohnt haben, ob Low nicht nur im Fotostudio, sondern auch in der Sandgrube ein gutes Bild abgibt, wird sich während der Weitsprung-Konkurrenz am Freitagabend zeigen.